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Möchte mich bei euch einmal Vorstellen und gleichzeitig ein paar interessante Erlebnisse niederschreiben.
Habe am 1.Juli 1987 zum ersten Mal ein Fitnesstudio in Voitsberg (ca.30 km von Graz entfernt) betreten.Der Grund dafür war, das ich zum damaligen Zeitpunkt (17 Jahre 57 kg) in einem Verein Fussball gespielt habe, und mir der Trainer am Ende des Frühjahrsaison sagte: "Wenn du in die Kampfmannschaft kommen willst, mußt du einige kg aufbauen." Hatte dann das Glück das meine Arbeitskollegin mir zu einem Training mit ihrem Freund verhalf. Es war 18 Uhr und meine Arbeitskollegin kam mit Ihrem Freund (den ich vorher noch nie gesehen hatte) zum Parkplatz des Fitnesstudio "AIGNER".Ihr Freund 186 cm gross 118 kg schwer, erfolgreicher Wettkämpfer, hat mir sofort zum Denken gegeben, was ich hier eigentlich mache.Wollte noch schnell eine Ausrede erfinden um von diesem Riesen loszukommen, dachte mir aber andererseits so einen als Freund zu haben, wäre sicher auch nicht so schlecht, um vor den anderen ein bischen zu Prallen. Nachdem wir dann durch das Cafe in den Umkleideraum in den ersten Stock des Studios gingen, wurde mir zum zweiten Mal Angst und Bange. In diesem Studio trainierten zum damaligen Zeitpunkt ca.10 Wettkämpfer, die mächtig Eindruck auf mich hinterliesen.Unter anderem Münzer Andy und Stückler Walter. Später mehr !!
So nach kurzem Aufwärmen war meine erste Übung Klimmzüge. Nachdem ich nur vier schaffte, nahm mich mein Trainingspartner bei der Hüfte und hob mich noch drei mal auf und nieder. Nach 40 min. war mein erstes Training dann vorbei, und ich versuchte mich sofort aus dem Staub zu machen. Aber bevor ich mich nach dem Duschen aus dem Staub machen konnte, schleppte mich mein Trainingspartner an die Theke und bestellte für mich ein großes Eiweiß. Muss dazu sagen, dass Eiweiß für mich damals etwas ganz besonderes war, wo ich glaubte, so was würde nur Schwarzenegger trinken. Nach kurzen zögern nahm ich doch einen Schluck und fühlte mich auch wie Schwarzenegger. Bin an der Theke auch mit den anderen im Studio ins Gespräch gekommen, die mich aufmunterten wieder zukommen.
Zu Hause angekommen, erzählte ich meinen Eltern natürlich nicht dass ich Eiweiß getruncken hatte ( für die war es damals nämlich gleich wie Anabolika), sondern erzählte nur von meinem ersten harten Training. Am nächsten Morgen aufgestanden wollte ich mich Anziehen, aber es ging nicht. Hatte am ganzen Körper Schmerzen und konnte mich kaum bewegen. Und doch juckte es mich am Abend wieder ins Studio zu fahren, wollte vor den anderen ja auch kein Weichei sein, und war andererseits auch von diesem Sport fasziniert.
Bei meinem zweiten Training ging es mir noch schlechter wie tags zuvor, da ich noch gewaltige Schmerzen hatte, ich habe an meinen späteren Eiweißtrink gedacht, und kämpfte weiter. Versuchte nach dem Training immer wieder Informationen von den anderen Wettkämpfern einzuholen, wobei ich von Andy Münzer die besten Ernährungstipps bekam, die noch heute ihre Richtigkeit haben. Kaufte mir danach natürlich auch sofort die Sportrevue und andere Bücher über Bodybuilding wie DER GEDECKTE TISCH von Manfred Grössler (damals ein Schwergewichtler in Österreich). Nachdem ein halbes Jahr vergangen war, ich sechs mal die Woche Trainieren ging, die Ernährung und auch meinen ganzen Lebensstil umgestellt habe, war für mich auch die größte Herausvorderung einmal auf der Bühne zu stehen. Fragte eben Münzer, und andere die mir erklärten. dass ich außer Eiweiß auch Aminos Vitamine (waren damals die einzigen Nahrungsergänzungen) brauchen würde. Wieder brach eine Welt zusammen, nach Eiweiß nun auch noch Kapseln schlucken? Da ich aber auch auf die Bühne wollte, kaufte ich mir die erste Dose Amino SUPAFIT von INKO und auch Vitamine. Kann heute nur den Kopf schütteln wenn ich lese, dass fast nur mehr mit Stoff Trainiert wird, und nur mehr wenige ihr natürliches Wachstum ausnützen.
Schaffte es 1990 auch in Eisenstadt ohne Stoff auf die Bühne und konnte auf Anhieb die Österreichischen Neulingsmeisterschaften gewinnen.Ich weiß damals war eine andere Zeit und heute würde es ohne nicht mehr funktionieren. Trotzdem behaupte ich, dass man mit den Tugenden die mir Münzer,Stückler und die anderen beigebracht haben, auch heute der ganze Stoff nichts hilft. Es sind nach wie vor vier Punkte wichtig erstes TRAINING, zweitens ERNÄHRUNG, drittens der SCHLAF, und viertens die richtige EINSTELLUNG. Bin heute nach 20 Jahren noch immer froh, dass ich mit so super Wettkämpfern zusammen trainieren konnte, für die das ehrliche Trainieren und auch der ganze Zusammenhalt noch sehr wichtig war. Habe danach mit Abständen noch immer an Meisterschaften teilgenommen, auch andere auf der Bühne betreut und bin noch immer mit Leib und Seele bei dieser faszinierenden Sportart dabei, wo man immer wieder seinen Körper aufs neue kennenlernt und auf ständiger Verbesserungssuche ist. Könnte auch noch hunderte Geschichten über Meisterschaften, Münzer Andy oder andere Sachen schreiben.Will euch aber nicht schon bei meinem ersten Einstieg Nerven. Falls ihr aber Interesse über Bodybuilding von 1987 bis heute habt, könnt ihr es mir ja mitteilen.L.G. vorerst Bernd Enzi