Psychotanten Story (oder: fiese Sache, die einem Freund passiert ist)

Zitat:

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Zitat von alkmaster

Na ich würd natürlich tatenlos rumsitzen bzw. mich lautlos ins Ausland verpizzen, statt wenigstens beim Jugendamt mal nachzufragen. :professor:

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Deinen Beschützerinstinkt in allen Ehren (auch wenns nen weiter Schritt zwischen selbst großziehen und Jugendamt nachfragen ist :D ), aber alle Nase lang werden Kinder von Eltern großgezogen die auf die Gesellschaft shicen und sich entsprechend entwickeln.
Ständig werden Kinder seelisch missbraucht, lieber vor die Glotze gehockt, hausen in heruntergekommenen Wohnungen, etc.

Nur weil das Kind meine Gene hat (d.h. du hast auch alles in deiner Macht getan um die Zeugung zu verhindern, bist auf gut Deutsch beshicen worden), heisst das nicht, dass ich dazu eine besondere Verbindung oder Verpflichtung hätte.
Ich will jetzt nicht so tun, als würde es mich kalt lassen, aber Berge versetzen würde ich wohl auch nicht. Wie das in vorliegendem Fall ist weiss ich nicht. Der Typ wird aber kaum in den letzten Zügen der Beziehung noch vorgehabt haben nen Kind zu zeugen...

Realitätsfremd, aber spinn das Gedankenexperiment doch weiter: Deine Ex von vor 3 Jahren kommt auf den Trichter nen Kind von dir zu wollen und klaut ne Samenprobe (weiss der Geier woher, ist auch egal) von dir. Hättest du dann ne moralische Verpflichtung?

Solang ich meiner Ex zutraue, das Kind gescheit groß zu ziehen, wärs mir egal.

Das Jugendamt ist an sich eins der ersten und v.a. kostengünstigen Schritte, erst dann sollte es zum Anwalt und Co. gehen. Er tut aber GAR NICHTS.

Zitat:

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Zitat von *Schneewittchen*

Und wer sagt überhaupt, dass eine psychisch gestörte Person (jetzt ganz generell! Ich hab ja keine Ahnung, was die Alte von moogles Freund überhaupt hat...) unfähig ist, ein Kind zu erziehen?

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So langsam komme ich zu der Überzeugung, dass du lieber einen anderen Berufsweg wählen solltest.


TriStar

Denke man haette ihn schon laengst wachruetteln sollen, wie kann man nur mit soviel Naivitaet durch die Welt gehen :sorg:

Fuer das Kind zahlen ok, aber zum Kind stehen und zugleich mit der Mama zu tun haben wuerde ich auch nicht wollen. Vielleicht kommt ja mal der Tag wo das Kind den Kontakt zum Daddy sucht und die wahre Story erfahren will.

Zitat:

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Zitat von TriStar

So langsam komme ich zu der Überzeugung, dass du lieber einen anderen Berufsweg wählen solltest.


TriStar

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Wieso das?
Ich versuch nur, ein Problem differenziert zu betrachten.

Mein Kommentar war nun nicht auf diesen einen Fall eingeschränkt. Ich hab hier doch den Eindruck, dass Menschen, die (vermeintlich?!) ein psychisches Problem haben, in unserer Gesellschaft extrem stigmatisiert werden.

Ich denke mir, auch psychisch nicht beeinträchtige Personen, oder solche, die vielleicht einen "Klescher" ohne Krankheitswert haben, können ihren Kindern bewusst oder unbewusst übel mitspielen. Sogesehen bin ich nicht dafür, hier einen allzu strengen Maßstab an die geistige Gesundheit der Mutter zu legen, weil es über den Umgang mit dem Kind im ersten Moment nichts aussagt. Zudem gibt es zig verschiedene Störungen, die sich in ihren Auswirkungen eklatant voneinander unterscheiden. Nachdem ich keine Psychologin bin, kann ich da nur Mutmaßungen anstellen.

Ich wiederhole mich, aber: Es gibt viele, die im Umgang mit Kindern "unbedarft" sind, wo ich persönlich mir an den Kopf greife. Aber wem nun deswegen ein Kind abgenommen gehört, weil er es in seinen Grundbedürfnissen absolut nicht befriedigen kann, und wem das Kind gelassen wird, das ist eine sehr schwierige Entscheidung, die ich persönlich nicht treffen wollen würde. Die Grenzen sind sehr fließend.

Um es auf den Punkt zu bringen:
Ich sage, dass eine psychische Krankheit nicht per se ein Grund ist, anzunehmen, dass sich um ein Kind nicht gescheit gekümmert wird.

Ursprünglich hab ich mich nur etwas daran gestoßen, dass gleich davon ausgegangen wird, dass das Kind Höllenqualen leiden wird, wenn es bei der Mutter bleibt. Da wollte ich meinen Senf dazugeben, vielleicht mal darüber nachzudenken, ob das so richtig sein muss. :ratlos:

Zitat:

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Ich versuch nur, ein Problem differenziert zu betrachten.

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das ist sehr löblich von dir Nina dass du das vesuchst.

Aber wenn man mal nüchtern die Fakten betrachtet, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine schöne Kindheit nicht gerade. Vor Gericht könntest du auch nicht argumentieren "Euer Ehren, die Alte hat zwar einen schweren psychischen Schaden, aber dem Kind könnte es trotzdem gut gehn!"
:-)

Natürlich steigt die Wahrscheinlichkeit nicht.

Aber die steigt auch nicht, wenn die Eltern dämlich, arm, faul, fettleibig, unsportlich, desinteressiert, religiös oder sonstwas sind.

Wenn man nüchtern die Fakten betrachtet, ist es vielmehr so, dass (gerade heutzutage) komplett intakte und heile Familien ala Mutter-Vater-Kind nicht oder nur in verschwindend geringer Anzahl existieren, und ich denke, jeder von uns hat das ein- oder andere Päckchen zu tragen.
Solange keine Kindesmisshandlung oder -verwahrlosung vorliegt, gibt es keinen Grund, das Kind von seiner Familie wegzuholen. Eine Gesellschaft, die sich zur Privatautonomie bekennt, die muss tolerieren, dass es in deren Rahmen einmal besser und einmal schlechter zugeht.

Ich warne davor, wegen suboptimaler Eigenschaften der Eltern gleich staatlich zu intervenieren. Man kann Hilfe anbieten, man kann in schwereren Fällen Kontrollmaßnahmen anordnen, aber der Schritt, ein Kind wegzuholen, sollte die ultima ratio sein.

Stimme zu.

Das Verhältnis zu Männern mag gestört sein, nicht zwangsläufig zum Kind. Hängt aber natürlich von der konkreten Störung ab.

Umgekehrt gibts genug Kids die bei nicht-gestörten Eltern aufwachsen, wo ich sie am liebsten rausholen würde...Unterschichtler, Gutmensch-Baumschulen-Eltern, Religiöse Spinner...

Das Kind wird von dunklen Mächten besessen sein!

Ich sach doch:

Jugendamt anrufen und denen was von Borderline erzählen, da spitzen die schon mal die Ohren. Da schneit dann zeitnah mal einer vorbei, und wenn der den Eindruck hat, da klemmts irgendwo, muss die Olle auch mal ganz schnell beim Hirnkastendoc antreten; oder wird zumindest regelmässig besucht. Ist schon mal besser als nix.

Das ist nämlich mein Hauptkritikpunkt an seiner Einstellung. Ich finds schon assig genug, dass er mit seinem eigenen Kind nix zu schaffen haben will - aber gut, kann ihn keiner zwingen. Aber wenn ich wüßte, was das für ein gestörtes Dreckstück ist, würd ich zumindest alles versuchen, dass es mit der Alten ebenso wenig zu tun hat, und nach Möglichkeit woanders unterkommt. Klappt das nicht, dann mindestens mal Sorge tragen, das die Amtsträger ein Auge drauf haben.


TriStar