Klar ist´s ne Modediagnose, aber es gibt trotzdem genug Patienten, die ne so starke Symptomatik haben, dass eben irgendwie interveniert werden muss... wie weit man da geht, hängt sicher auch vom Leidensdruck ab. Und dass die Diagnose früher so nicht bestand, muss nicht heißen, dass sie auch heute unsinnig ist (Forschung entwickelt sich weiter, Lebensumstände verändern sich etc.).
Verschrieben wird´s natürlich trotzdem viel zu häufig... aber mal zurück zu den Fragen...
Hey, wie auch schon ein Vorredner geschrieben hat, ist nicht gesagt, dass die NWs bestehen bleiben, Körper passt sich an etc. Außerdem sind auch einige der aufgeführten NW mit höherer Wahrscheinlichkeit zu beobachten, wenn das Medikament bei falscher Indikation verschrieben wird. Also wenn ein Patient die Symptomatik eigentlich garnicht hat und er das Medikament (was ja tatsächlich öfters vorkommt) trotzdem bekommt. Vielleicht hast du schonmal was vom "paradoxen Effekt" bei Ritalin gehört? ADHSler werden dadurch oft ruhiger, nichtADHSler oft unruhig, Schlafstörungen usw. Genauso kann es dann auch passieren, dass sich dein Blutdruck und Puls eher senken, wenn dir das Medikament guttut... kann man vorher eben nicht sagen
Elontril ist zB auch ein Medikament auf Amphetaminbasis, das alternativ bei ADHS eingesetzt wird... kann halt gleichfalls entsprechende NWs haben (Blutdruck, Puls, Unruhe...), wird aber glaube ich manchmal verschrieben, wenn man Ritalin nicht verträgt.
Gruß

