einmal versuch ich's noch...
zum eintrag von jimmy weiter oben:
ja, der aufbau von körpergewebe ist ein energieverbrauchender prozess. wie oft soll ich das noch erklären? (eisenbär hat es auch schon wiederholt getan, der arme hat sich hier eh schon den mund fusslig geredet).
rantanplan zeigt eine eingeengte sichtweise und ist zudem nicht gewillt, seinen hausverstand einzusetzen. er mag noch so viel (meist dem zusamenhang gerissen) aus studien zitieren und damit zu imponieren versuchen, es ist offensichtlich, dass ihm das nötige fachliche hintergrundwissen in sachen biochemie, physiologie und leistungsphysiologie fehlt.
ich habe schon zu erklären versucht, dass die speicherung von körpergewebe nicht automatisch mit einer positiven energiebilanz gleichzusetzen ist.
sowohl der abbau als auch der aufbau von muskelglykogen geht in die energiebilanz in die verbrauchsseite ein. ein voller glykogenspeicher bedeutet zwar einen gespeicherte energieträger, aber keine positive energiebilanz. und ein leerer glykogenspeicher bedeutet nicht automatisch eine negative energiebilanz. das ist nur dann der fall, wenn der gesamte energieumsatz in 24 stunden größer ist als die energiezufuhr in diesem zeitraum. ansonst wird muskelglykogen bei jeder längerdauernden bzw. jeder intensiven ausdauertrainingseinheit depletiert. nach rantanplans auffassung hätte jeder ausdauersportler an jedem trainingstag eine negative energiebilanz, und das stimmt natürlich nicht. ebensowenig hat jemand, der sich "ketogen" ernährt und damit ständig leere muskelglykogenspeicher hat, automatisch eine negative energiebilanz. rantanplan macht nicht nur den fehler, syntheseschritte im intermediärstoffwechsel und somit den aufbau von glykogen oder muskelgewebe als positive energiebilanz zu werten, sondern begeht auch den irrtum, die energiebilanz nicht als rund-um-die-uhr prozess zu betrachten, sondern als momentaufnahme.
weiters: muskelprotein ist kein energieträger. strukturelles muskelprotein dient unter physiologischen bedingungen nicht der energiegewinnung (muskelabbau im hungerstoffwechsel ist keine physiologische bedingung). proteine diesen dem baustoffwechsel und spielen für den betriebsstoffwechsel keine nenneswerte rolle. wenn aminsosäuren verstoffwechselt werden, dann sind das a) welche aus nahrungsproteinen und b) aminosäuren des aminosäuren-pools. das trifft auch für ultraausdauerbelastungen zu. aber selbst hier werden keine muckis "verbraten", wenn die energiezufuhr adäquat ist. die energieträger für ausdauerbelastungen sind und bleiben fette (=> betaoxidation) und kohlenhydrate (= glukose-oxidation), proteine spielen eine untergeordnete rolle.
zurück zur energiebilanz: eine positive energiebilanz bedeutet überschüssige energie, also energie, die im intermediärstoffwechsel nicht genutzt wurde - sei es, um chemische energie (ATP) zu gewinnen, sei es, um chemische in mechanische energie umzuwandeln, sei es, um wärme zu erzeugen, sei es, um im intermediärstoffwechsel etwas zu synthetisieren oder um etwas abzubauen. es bleibt also energie übrig, die der organismus nicht verwerten kann und somit bleibt ihm nichts anderes übrig, als diese energie in form von triglyceriden in die dafür vorhergesehenen depots, sprich dem fettgewebe (viszeral und subkutan) einzulagern (würde er die energie nutzen, um glykogen oder muskelmasse aufzubauen, wäre sie ja nicht "überschüssig"!)
das gleiche passiert vice versa bei negativer energiebilanz: wird im intermediärstoffwechsel noch energie benötigt, aber über die nahrung nicht zugegeführt, greift der organismus auf die im fettgewebe gespeicherte energie zu, holt sich die noch "fehlende" energie und gleicht damit die bilanz wieder aus.
vielleicht hilft es rantanplan und allen, die noch verständnisprobleme mit diesem eigentlich banalen prinzip der thermodynamik haben, sich einmal von einem buchhalter die einahmen-ausgabenrechnung erklären zu lassen und wie man bilanziert.
wer will, kann sich mal dieses "fremd-posting" auf www.fitness.com von mir durchlesen:
http://www.fitness.com/phpapps/ubbth...sts&Main=21609
gruß, kurt (der weder zeit noch lust hat, gegen windmühlen zu kämpfen und vor allem nicht gegen borniertheit)