Zitat Zitat von pre_doc_age
Naja, ganz so einfach ist es nicht, oder hast Du durch deine Kristallkugel ne Ferndiagnose gestellt.
Prinzipiell gibt es wirklich sehr gute KGs, genauso wie es lausige Mediziner gibt. Aber aus der Ferne solche Empfehlungen auszusprechen finde ich fragwürdig.

Gibt etliche Erkrankungen, die sich "am Rücken" manifestieren. Nur braucht es eine richtige Diagnose, und leider sind immer wieder Ärzte nicht im Stande, diese richtig zu stellen. Ist im Grunde mehr ein gesundheitspolitisches Problem als ein Kompetenzproblem, aber dieses hier zu erörtern ist sinnlos.
Schon komisch: Es wird dazu geraten, den KG privat zu bezahlen, beim Mediziner kommt keiner auf die Idee, denn das wäre ja unethisch...

Gruß und nix für ungut
1. Stimmt, recht hast Du! Ferndiagnosen sind doof. Ist es aber wirklich eine ISG-Problematik oder ist diese zumindest beteiligt, lässt sich das für einen guten Therapeuten (könnte auch ein Arzt sein) zumindest grob erkennen und sogar ohne Röntgenbild und MRT von den meisten Wirbelsäulenproblemen differenzieren. Ich kenne mindestens 3 verschiedene Tests und ich bin mir sicher, es gibt noch mehr und eventuell noch bessere. Das würde ich natürlich vor jeder Therapie überprüfen, sowie weitere Funktionen und schmerzauslösende Bewegungen, Ausweichbewegungen, Alltagseinschränkungen etc. - auch um festzustellen, ob und wie erfolgreich die Behandlung war. Dauert mit Anamnese allerdings auch einiges länger als 5 Minuten.
Gute Diagnostik ist für mich wie Detektivarbeit in Teamwork mit dem Patienten und nicht jedes Problem ist mit 100% Erfolg therapierbar.

2. Ich habe nicht gesagt, er soll privat bezahlen, sondern ein Privatrezept mitbringen (leichte "Ironie" war natürlich dabei, sollte in Zukunft *Ironie*, *Provokation* oder *vorsicht, scharf* mit dazuschreiben). Auf diesem Rezept sollte nach Möglichkeit eine echte Diagnose stehen und nicht nur "Lumbalgie" "Ischialgie" "LWS-Syndrom" - sorry, sowas hab ich oft genug erlebt.

4. Auch Mediziner freuen sich über jedes Privatrezept und viele nehmen nur noch Privatpatienten an - Kassenpatienten nur, wenn sie aus eigenem Portemonnaie draufzahlen - ist das weniger fragwürdig?

PS: Die meisten Physios verdienen, nebenbeibemerkt weit weniger als Ärzte. Gleichzeitig müssen sie für jedes Rezept (ausser Private und Befreite) krumme Summen für die Zuzahlungen annehmen, die je nach Verschreibung und Kasse unterschiedlich sind. 10 Euro pro Quartal, da würden alle Physios jubeln!!!

PPS: in einigen Ländern gibt es inzwischen den Posten "Diagnose" für Physios - hier darf nur der Arzt Diagnosen schreiben.

Sorry, wenn ich etwas scharf war, zu ausführlich und in einigen Punkten offtopic. Sollten hier Mediziner oder Therapeuten sich falsch getroffen fühlen, weise ausdrücklich darauf hin, das es unter allen Berufsgruppen unterschiedlich gute Therapeuten gibt und Fehler selbst von den besten nicht 100% vermiden werden können. Wenn hier aber Manche zum Nachdenken angeregt werden und dadurch besser werden, hat sich dieser Beitrag gelohnt. Copyright für den Text bei mir.