Grundsätzlich ist immer der gesamte Brustmuskel an Bewegungen beteiligt, aber in erheblich unterschiedlicher Lastverteilung.

1. oberer Anteil/Pars clavicularis: Hauptanteil bei Anteversion bis Schulterhöhe
2. mittlerer Anteil/Pars sternocostalis: Hauptanteil bei transversaler Adduktion
3. unterer Anteil/Pars abdominalis: Hauptanteil bei Adduktion

Daraus und nach einem Blick in ein beliebiges Anatomiebuch ergeben sich ganz von selbst die entsprechenden Übungen, z.B ...

für 1. Frontheben, Engbankdrücken, enge Liegestütze, Dips vorgebeugt und eng

für 2. Standardbankdrücken, Butterfly/Fliegende, breite Liegestütze, Cable Cross nach vorne

für 3. Klimmzüge/Latzug (Huch, keine reine RÜCKENübung?! Alter!), Cable Cross nach unten, Dips aufrecht und weit

Allerdings kannst du auch damit nicht beliebig deine Brust "formen", wie schon erwähnt wurde. Die grundlegende Form deiner Brust liegt in deinen Genen. Aber indem du alle drei Anteile voll auslastest kannst du dieses Potenzial auch ausschöpfen.


Wer also nur eine einzige Übung als Super-Duper-Universal-Brust-Lösung anpreist, der ignoriert fahrlässig gleich zwei Punkte:

1. Der Körper gewöhnt sich irgendwann an jede Übung und die Fortschritte damit werden immer geringer. Eine andere Übungsvariante oder Übung kann dieses Plateau alleine durch den neuen Reiz (andere Muskelschlingen usw) sprengen. Allerdings kann ein Anfänger viel länger bei einer Übung bleiben und braucht nicht so viel Abwechselung wie ein Profi.

2. Keine einzelne Übung fordert und fördert alle drei Muskelanteile zu 100% - selbst beim Bankdrücken kommt es auf den Griff (eng oder weit) an, und auch wenn man beide Varianten macht kommt man an den unteren Anteil mit Bankdrücken nicht 100%ig ran.