...ja, die neue Diskussion über freie Radikale ist mir bekannt. Wurde hier schon mal gepostet:
http://www.bbszene.de/board/viewtopic.php4?t=58337

Wobei auch hier gesagt wird:
...Studie legt nahe, dass die gängige Theorie falsch sein könnte
Denn der Insulinspiegel im Blut korreliert mit dem Körperfettanteil und nicht mit der KH-zufuhr...
Der erste Teil Deiner Aussage ist zweifellos richtig. Der zweite Teil bedarf einer Berichtigung. Bei kohlehydratarmen Diäten - speziell bei ketogenen Diäten - sinkt der Basalinsulinspiegel unabhängig vom Gewichts-/Fettverlust deutlich ab (Vgl. auch hier wieder Volek et al.).

...es kommt auch nicht zu einer reaktiven Hypoglykämie
...das kommt darauf an, was man als reaktive Hypoglykämie definiert. Ein Abfall des Blutzuckerspiegels unter das Niveau vor der hochglykämischen Mahlzeit lässt sich durchaus beobachten - auch bei gesunden Personen (Vgl. unter anderem Ludwig et al, Willett et al.).

Hyperinsulinämie/Insulinresistenz. Auf den Punkt: je fetter jemand ist, desto mehr Insulin hat er im Blut.
...zweifelsfrei richtig. Das wird von keiner Seite bestritten.

Die Gegenseite (LOGI) meint, man müsse die pathologischen Stoffwechselzusammenhänge vorausschauend/vorsichtshalber auch bei Stoffwechselgesunden anwenden...
Das stimmt m.E. nur zum Teil. Eine postprandiale Hyperglykämie nach hochglykämischen Nahrungsmitteln ist in erster Linie nicht pathologisch sondern normal und ist auch beim Gesunden zu beobachten. Bei Personen mit Übergewicht bzw. bestehender Insulinresistenz tritt dies nur in verstärktem (pathologischem) Maße auf, was wiederum zur Empfehlung führen muss, dass besonders Übergewichtige sich nach dem GI richten sollten (und an diesem Punkt setzt der Artikel im Kassenarzt an). Hochglykämische Nahrungsmittel haben aber - so verstehe ich Willett et al. - grundsätzlich auch dann einen Einfluss auf das Diabetes- und KHK-Risiko, wenn ein gesunder Stoffwechsel zugrunde liegt. Auch die Tatsache, dass Nahrungsmittel mit hohem GI u.U. eine Insulinresistenz direkt verursachen können, besteht offenbar auch unabhängig von irgendwelchen Vorerkrankungen (Vgl. Willett et al.). Übergewicht und Insulinresistenz verstärken diese Wirkungen nur.
Klar ist natürlich - und da gebe ich Dir vollkommen Recht - , dass der GI und GL als Richtwert für einen normalgewichtigen, sportlichen Menschen weit weniger von Interesse ist als für die durchschnittliche Couchpotato. Ich finde z.B. auch die Aussage sinnvoll, dass mit sinkendem Körperfettgehalt KH-refeeds immer wichtiger werden.
Übrigens: Der Verweis auf die Tatsache, dass GI nicht vollständig mit dem IS zusammenfällt ist m.E. tatsächlich nicht unwichtig. Es zeigt, dass der GI - um mit Brasco zu antworten - nicht the whole story ist.
Was LowCarb grundsätzlich angeht, gehe ich dennoch weitgehend mit Di Pasquale konform:
However, even by Atkins admission, the Atkins diet is not for everyone - he says that a person who performs a lot of aerobic exercise and who doesn't have a weight problem has no reason to be on a carbohydrate-restricted diet. On the other hand the Metabolic Diet, because it`s a phase shift diet, and because it allows you to suit your carbohydrate intake according to your metabolic needs, is for everyone, especially if they`re into exercise and want a fit, athletic body.
Hat der GI Einfluss auf die Qualität der Gewichtsabnahme? Yes!
Brand-Miller et al.:
Differences in the glycemic load (GI x carbohydrate content)of a diet were shown to affect energy expenditure when Agus et al compared the effects of energy-restricted diets with high and low glycemic loads on hormonal and physiologic adaptations in a group of overweight young men for 9 d. They found that during the high-glycemic-load diet, energy expenditure and serum leptin concentrations declined more, nitrogen balance tended to be more negative, and voluntary food intake was greater. Limited availability of the major metabolic fuels after a high-GI meal elicits marked increases in the counterregulatory hormones, some of which have proteolytic actions. This in turn could favor the catabolism of lean body tissue. Howe et al (28) found that consumption of a low-GI diet based on high-amylose starch for 14 wk appeared to increase protein retention to a greater degree than did a diet based on high-GI starch in both normal and hyperinsulinemic men.
Gruß