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  1. #1
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    Essstörungen und Bodybuilding

    Hallo Mädels,

    in verscheidenen... zugegebenermaßen wenig seriösen ... Medienberichten habe ich vion Frauen gehört, die mit Hilfe von Kraftsport/Bodybuilding ihre Anorexie (Magersucht) überwunden haben.

    Auch wenn ich bei vielen Einträgen im Forum denke, dass die Leute ja durch das Bodybuilding erst eine Essstörung entwickeln, habe auch ich als langjährig Betroffene Hoffnung, dass mir das auch helfen könnte.

    Daher suche ich dringend Kontakt zu Leuten, die Erfahrungen zu diesem Thema haben... Und berichten können, wie Sie das geschafft haben.

    Grüße
    Lara

  2. #2
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    Hi,

    kann als Angehöriger-Betroffener berichten. Zwei Ex-Freundinnen waren von einer Essstörung betroffen und konnte diese mit Bodybuilding und bodybuidlinggerechter Ernährungsweise langsam in Griff bekommen.
    Wie Du schon richtig beobachtet hast, macht es zunächst den Eindruck, als könnte BB eine Esstörung fördern oder gar hervorrufen - ich habe aber das Gegenteil erfahren. Natürlich steht im BB die Nahrungszufuhr immer im Bewusstsein, was bei einer Essstörung vielleicht nicht besonders ideal sein mag. Allerdings denke ich (auch etwas aus meiner eigenen Erfahrung heraus - den irgendwo sind auch viele BBler in gewisser Weise in ihrem Essverhalten manchmal zwangsgeleitet und somit nicht normal im herkömmlichen gesellschaftlichen Sinne), dass man bei einer Essstörung immer in gewisser Weise ein anderes Bewusstsein zum Essen hat. Wichtig ist nur, dieses in Bahnen zu lenken, die dem Körper die notwendigen Nährstoffe zuführen - und da ist BB denke ich die beste Vorgehensweise.
    Durch BB kommt man zu der (rationalen) Erkenntnis, dass man durch den Aufbau an Muskulatur wesentlich besser abnehmen kann und eine Diät nicht dadurch automatisch Erfolg haben wird indem man immer weniger isst. Man erkennt, dass bestimmte Nährstoffe in bestimmten Mengen zum Aufbau und Erhalt der Muskelmasse erorderlich sind und nicht als Fett gespeichert werden. Ebenso muss einer Stoffwechselverlangsamung entgegen gewirkt werden, damit langfristig weiter Erfolg haben wird.
    Durch das Beschäftigen mit der Rolle der Ernährung im Rahmen des BB, kommt man zu der Erkenntnis, dass Essen nicht ausmatisch zur Fettzunahme fürht, sondern die Gewichtsreduktion unterstützen kann.
    Problematisch ist und bleibt allerdinsg, dass sich dies alles auf die rationale Ebene bezieht - an der psychischen, die eigentlichen tieferliegenden Ursachen für die Essstörung ändert es natürlich nichts. War auch immer wieder das Problem, welches ch beobachtete. Rational wird die Notwendigkeit der Nährstoffzufuhr, gerade um das Ziel der Körper(um)gestaltung zu erreichen, erkannt und verstanden. Es stehen dann aber hin und wieder (manchmal stärker, manchmal weniger stark) die tieferliegenden Hemmnisse aus der Psyche heraus entgegen. Diese lassen sich alleridngs oftmals mit dem rationalem Vertsändnis und Wissen um die Rolle der Ernährung und der Nährstoffe oftmals dann besser in Griff bekommen.
    Aus der Erfahrung meiner beiden Ex-Freundinnen und zum Teil (in etwas anderer Art und Weise) meiner eigenen, kann ich aber sagen, dass BB wohl der aussichtreichste Weg zu schein mag.

    Viel Erfolg und Gruß
    Marko

  3. #3
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    Praxis

    Danke,

    dass waren schonmal sehr fundierte Aussagen... Mich würde noch interessieren, wie Ihr das so "ganz praktisch" angestellt habt...
    Habt ihr einen Ernährungsplan aufgestellt (gemeinsam gegessen?)?
    Welche Konflikte gab es und wie habt ihr sie überwunden?

    Grüße
    Lara

  4. #4
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    ... waren viele kleine Schritte. Für mich war immer nur wichtig, dass die Einsicht von selber kam und es auch wirklich SELBER gewollt wurde und nicht auf Druck hin. Ich kenne dies bei mir selber (wie die meisten mit dem Essen zusammenhängenden Problem bei selber ausreichend gut, vielleicht etwas anders gelagert, aber im Grunde gleich). Deshalb kann ich die Schritte auch aus eigener Einsicht grob schildern:
    Der erste Einsichtsruck dauert meist etwas, ist aber denke ich (auch bei mir in diesen Dinge immer wieder) der schwerste. Man sammelt Informationen, liest sich gemeinsam einiges Wissen über Ernährung und ihre Auswirkung auf den Körper an (praktisch sind dafür zunächst die kleinen leicht verständlichen und in lockerer Art verpackten Artikel in BB-Magazinen), dann spricht man darüber, dreht und wendet es ... und schließlich reift die rationale Erkenntnis und Einsicht, dass Ernährung nicht FEIND, sondern strategisch richtig angewendet sogar HELFER beim Abnehmen und Modellieren des Körpers sein kann. Man arbeitet sozusagen gemeinsam an dem rationalem Verständnis von Ernährung, Essen und Körpervorstellung.
    Danach kam der Wunsch (miest mit viel Euphorie und manchmal etwas überspannten Erwartungen) gemeinsam an praktischen Veränderungen zu arbeiten (gemeinsame "neue" Einkaufsliste erstellen, manchmal Ernährungsplan, Ideen für Rezepte, Einkaufen mal als gemeinsame Entdeckungsreise und und und ...)
    Danach folgt eine Phase in der sich rationale Erkennis und Einsicht mit der Psyche kreuzten. Die Euphorie lies etwas nach die Psyche greift sich von ganz weit unten wieder Platz. Die Psyche will Essen weiterhin als Feind sehen, sie bringt Bedenken oder ein trotz rationalem Vertsändis irgendwie noch vorhandenen innerliches Sträuben hervor. Meist kommt noch etwas Eintäuschung hinzu, da die Erwartungen zunächst etwas überzogen waren. Dieser Teil ist auch in der Partnerschaft am kompliziertesten, weil sich das Sträuben, der Widerstand, die Enttäuschung wegen zu hoher Erwartungen dann auch gern mal gegen den Auslöser dafür in Person richten können (nach dem Motto: Du hast ja doch nicht recht, deinetwegen werd ich jetzt fett, Du hast mir diesen Zwiespalt zwischen Ratio und Psyche erst eingebracht). Muss man durch! Nicht persönlich nehmen sondern weiter unterstützen... Passiert aber immer wieder mal, dass sich Enttäuschung, Zweifel etc. Platz greifen. Wenn irgendwelche Auslöser die Psyche wieder wecken, wird sie sich so äußern. Deshalb ist es, denke ich, auch sehr wichtig parallel zu den praktsischen Änderungen durch BB auch an der Psyche und der Suche nach den Auslösern für das Wecken der Psyche zu arbeiten (Psychologe). Ist manchmal schwer, da man denkt, dass das Arbeiten am Körper (Training, bodybuilding gerechte Ernährung etc.) je schwerer und desto mehr Willen es erfordert schon reichen wird, die Probleme zu lösen. Zudem arbeitet man damit schon schwer genug an sich, dass man gar keine Kapazitäten für ein Arbeiten an der Psyche mehr zu haben scheint. Ist aber gefährlich hier schluss zu machen, da die ständigen Ausbrüche der Psyche dauerhaft ziemlich anstrengend und auszerrend sein können - sowohl für einen selber, als auch (meist leider viel schneller) die Partnerschaft.
    Gefährlich in dieser Phase ist auch, dass sich das GEMEINSAME Hobby, das GEMEINSAME Arbeiten am jeweils eigenem Körper zu einem GEGENEINANDER, ein Konkurrenzverhältnis wenden kann. Es wird dann geschaut, bei wem es besser geht, wer schneller "besser" wird, es kommt Erfolgseifersucht auf ("Du nimmst ein paar Pillen davon und davon und wirst besser..."). Dieses macht die Partnerschaft dann ganz schnell kaputt. Von daher ist es extrem wichtig, gemeinsam oder allein weiter an der Psyche zu arbeiten.

    Naja, ich hoffe, dass es helfen konnte
    Gruß, Marko

  5. #5
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    Seehr viele Bodybuilderinnen, die ich kenne, haben/hatten eine Esstörung-und zwar durch die Bank bereits vorher! Wie Marko schon berichtet hat, half ihnen die Ernährungsdisziplin weiter-Essen als Mittel zum Zweck sozusagen. Sicher wird dabei manches nur umprojiziert, aber es hilft, eine begleitende (Psycho-)Therapie halte ich aber ebenfalls für zwingend erforderlich.

    @Lara: schau mal hier (geht zwar um hauptsächlich Bulimie, aber so weit weg ist das ja nicht): http://www.petrawalk.de/start.html Die Sache liegt Petra am Herzen, Du wirst sicher eine Antwort bekommen.

    Gruss

    kockie

  6. #6
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    Hi!

    Also ich persönlich bin durch BB leider nicht von meiner Essstörung weggekommen, zumindest nicht langfristig. Hatte mal ne Zeit (ca. 3Wochen) in der es echt gut lief, aber mittlerweile ist es annähernd der selbe "Trott" wie vorher.Ich weiß, 3 Wochen hören sich nicht lange an, aber Betroffene wissen, wie stolz man schon auf einen Tag ohne "Anfall" ist und wie lang sich der hinziehen kann.
    Es ist zwar besser(hab jetzt 1-2 Tage in der Woche, wo ich nicht nach jedem Essen aufs Klo renn) aber noch lange nicht gut. Hoff allerdings, da irgendwann mal ganz rauszukommen.

    Wünsch dir auf jeden Fall mehr Glück als mir

    Liebe Grüße,Kerstin

  7. #7
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    an alle...

    Hallo nochmal,

    erstmal danke für die Posts... besonders für den Kontakt zu Petra Walk.

    Um alle zu beruhigen: ich habe eine psychotherapeutische Unterstützung... und ernährungstechnisch geht es mir so gut, dass ich quasi garnichtmehr "auf´s Klo renne´... Mein Problem ist eher, dass ich es nicht schaffe, mehr wie 1800 kcal zu essen... und so mein extremes Untergewicht halte.

    Grüße
    Lara

  8. #8
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    Antwort und kleine Provokation

    Hi Sternchen,

    genau das ist vielleicht das Problem: ich esse ja...

    Ich komme mir echt abnormal vor, wenn ich überall nur vom Kampf gegen das Übergewicht höre/sehe/lese und mir Leute erzählen, sie würden ja garnichts essen und trotzdem zunehmen... Ich esse nicht, wenn ich hungrig bin, ich esse bestimmte Sachen nicht, ich mache mir viele Gedanken - aber ich esse... und auch mal Kuchen oder Schokolade...nur offenbar insgesamt weniger Menge/ Kalorien, als gesund wäre...

    Und genau dazu eine provokative Frage:
    Ich lese hier ständig von Leuten, die fast nichts essen oder Unmengen bestimmter "purer Nahrungskomponenten". Gibt es überhaupt noch Bodybuilderinnen, die essen, was ihnen schmeckt? Normal... und sich mal was gönnen und genießen können - ohne drüber nachzudenken?
    Nach alledem glaube ich fast nicht daran. Aber eigentlich wäre das mein größter Wunsch...

    Eure Lara

  9. #9
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    ... leider betrifft dieses "gestörte" Verhältnis zur Nahrungsaufnahme nicht nur BBlerinnen.
    Habe über die Jahre hinweg den "gesunden" Bezug zum Essen auch verloren. Mir fällt dies immer wieder ganz besonders unagenehm an den Einschränkungen im sozialem Verhalten auf. Inzwischen gehe ich nur noch ganz selten spontan irgendwo hin, weil ich mir sonst erst mein Essen vorbereiten müsste und ich oft auch vermeiden möchte irgendwo meine Tupperschalen herauszuholen. Besonders schränkt dies auch die Beziehungsfähigkeit unangenehm ein. Essen geht nur nach Plan, Uhrzeit und ist auf "functional food" ausgerichtet. Bin dann schon soweit, dass ich mir gar keine Beziehung mehr mit jemandem vorstellen kann - oder es niemandem zumuten möchte - die nicht ebenfalls etwas in BBgerechter Ernährung orientiert ist. Welche Frau will schon für sich allein am Wochenende ein "klassisches" Mittagessen kochen und dann auch allein essen?
    Habe schon mehrere Anläufe unternommen, mal wieder zu einem intuitivem Essverhalten, wenigsten zu einen geringem Teil, zurückzufinden und stellte fest, dass es gar nicht geht. Es ist als hätte der Körper das intuitive Gefühl verloren oder es vom Kopf überlagert wird. Selbt wenn ich im Supermarkt mal für einen kurzen Moment Appetit auf etwas bekomme, was sonst "verboten" ist, vergeht der Appetit sofort wieder, weil es ja Transfette oder oder oder enthält. Auch wenn ich weiß, dass kleine "Sünden" nichts ausmachen, will der Kopf streng an seinem Regime festhalten, da ich Angst habe, dass aus kleinen Sünden, regelmäßige und große werden. Hinzu kommt dann noch das Gefühl, der Stärke, wenn man den "Verlockungen" widersteht obwohl man dann doch wiederum gern etwas "normaler" wäre. Alles in allem kann ich mein eigenes Verhalten nur als ziemlich paradox und ambivalent bezeichnen. Fällt mir auch immer gerade bei der Betrachtung anderer Leute (an der Supermarktkasse, im Studio, Kollegen etc.) auf. Einerseits sehne ich mich etwas mehr Spontanität und würde gern einige Selbstbeschränkungen ablegen, da es offensichtlich ist, dass man dann wesentlich unverkrampfter im Leben, in der Beziehung und im Umgang mit sich ist. Andererseits verachte ich gleichzeitig genau dieselben Leute für ihre Willensschwäche. Eigentlich ziemlich bescheuert ... wie und was man macht, man würde es falsch machen ...
    Letztlich fällt mir dann aber doch nichts besseres ein, als immer weiter zu machen und manchmal sogar aus lauter Wut und Hass auf mein Unvermögen damit umzugehen, noch krasser zu werden (fällt mir von Rammstein die Textpassage immer ein "...weiter, weiter ins Verderben, wir müssen leben, bis wir sterben..."). Bekloppt eigentlich, amn sieht seine Fehler und kann trotzdem nichts machen ...

    Marko

  10. #10
    Discopumper/in
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    Hi!

    @schmarko
    In deinen Zeilen erkenn ich mich zu fast 100 % wieder. Bloß, dass es bei mir schon zu Sünden kommt, die dann aber wieder "rückgängig" gemacht werden, indem ich aufs Klo renn.

    Verachte teils andere Leute wegen ihrem Essverhalten. Kann dann absolut nicht verstehen, wie man nur soviel/ so ungesundes Zeug in sich reinstopfen kann. Beim Einkaufen beäuge ich die Einkaufswägen immer mit skeptischem Blick und steh dann total stolz mit meinem Arm voll Magerquark und fettarmen Joghurt an der Kasse....

    Intuitiv Essen, also essen wenn ich Hunger hab, kann ich schon ewig nicht mehr. Egal, ob ich ständig oder tagelang nichts esse, ich spüre kein Hungergefühl mehr. Es ist wie ausgelöscht...

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