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Flex Leser
Also ich kann nur mal einen Fall aus meinem Umfeld schildern, der auch nicht 100%ig zum Topic passt, da das betroffene Kind schon ein wenig älter ist: Der Bruder eines Freundes hat eine 4 Jahre alte Tochter. So ca. vor 1,5 Monaten passierte dann das wohl Schlimmste. Beim Rutschen auf dem Spielplatz bleibt das Kind mit dem Schal oben an der Rutsche hängen und der Schal zieht sich immer weiter zu. Die Tagesmutter, in dem Moment abwesend, findet das Kind blau angelaufen an der Rutsche hängend, bis dahin schon mehrere Minuten ohne Sauerstoff. Es folgten 2 Wochen Koma und die Diagnose der Ärzte, das Kind wird eine schwere geistige/körperliche Behinderung davon tragen. Der Bruder meines Freundes weiß einfach nicht, wie er mit dieser massiven Behinderung umgehen soll. Natürlich lässt er das Kind nicht im Stich und kümmert sich genauso um das Kind wie vor dem Unfall. Aber seit der Zeit im Koma und nachdem er seine Tochter völlig "abwesend" hat im Krankenbett liegen sehen, sagt er, es wäre ihm lieber gewesen, wenn sie nicht aus dem Koma aufgewacht wäre. Was ich sagen will, auch nach 4 Jahren und bei aller Liebe hätte er sich zum Wohl des Kindes gewünscht, dass es nicht wieder aufwacht.
Es ist unglaublich, wie das Schicksal manchmal zuschlagen kann, ohne Grund und hammerhart. Rückt einem den eigenen Kopf aber wieder gerade wenn man sowas liest.
Behindert oder nicht - es ist EUER Fleisch und Blut! Wer sagt, er will kein behindertes Kind ist einfach zu faul um sich darum zu künmmern... ihr vergesst, dass es Menschen sind und diese können auch fühlen. Sowas kennen die meisten Zähnenutzer jedoch nicht...
Das Problem ist, das es (wahrscheinlich) nicht nur die nächsten paar Wochen deines Lebens betrifft, auch nicht die nächsten paar Monate oder Jahre, sondern dein ganzes Leben. Alles, gar alles was du noch vor dir hast. Es ist wichtig, in so einem Fall mit sich selbst im Reinen zu sein, wissen, wozu man fähig ist und was man tun will und nicht, was man meint, tun zu müssen.
Ich glaube nicht, dass ich die Kraft aufbringen könnte, deshalb verurteile ich ganz sicher niemanden, der ein behindertes Kind abtreiben lässt. Wenn natürlich Unstimmigkeiten mit der Mutter des Kindes aufkommen, dann wirds natürlich sehr, sehr schwierig.
Vllt. lebt man sich aber wirklich hinein, wie Flesh geschrieben hat; Ich hoffe nur, dass ich so eine Entscheidung niemals fällen muss.
ich muss dazu sagen, dass ich überzeugter atheist bin und ich daher alle religiösen gründe aussen vor lassen kann...
Nach so Schilderungen wie der von BudSpencer24, kein Wunder dass der Glaube an Gott sich in Nichts auflöst.
"Ich bin beim Berliner" John F. Kennedy 26.6.1963.
"Everybody loves free speech until you use free speech" John Bradshaw Layfield.
___VIP_des___
AthletikVereins
--RaWWalter--
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Archon tes Poseos
Was ich schon öfter festgestellt habe ist, das gerade Menschen die tagtäglich mit Behinderten/Pflegefällen jeden Schweregrades zu tun haben (wie meine Freundin, ehemals Krankenhaus/Psychiatrie/Blindenschule usw, mittlerweile OP mit Traumastation) oft sofort ablehnen wenns um ein eigenes behindertes Kind geht. Das gibt mir schon schwer zu denken.
TriStar
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BBszene-Experte/in
Umgekehrt isses aber so, daß die Spezis, die noch nie mit Kranken oder Behinderten zu tun hatten, den moralischen Finger schwingen wenn sie solche Aussagen hören.
 Hallo Werner! 
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Discopumper/in
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Archon tes Poseos
Vor ein paar Wochen habe ich einen Beitrag über ein ähnliches Thema aus den Niederlanden gesehen. Dort geht man sogar noch einen Schritt weiter als das Abtreiben hierzulande: Neugeborenen, die unheilbar krank, die z.B. mit einem Wirbelspalt/offenen Rücken oder einem Wasserkopf auf die Welt gekommen sind, darf aktive Sterbehilfe geleistet werden, wenn alle "Sorgfaltskriterien" seitens der Ärzte erfüllt wurden und die Zustimmung der Eltern vorliegt.
Letztendlich nichts anderes als eine Abtreibung, wobei natürlich am Neugeborenen schwere Schädigungen wesentlich sicherer und in größerem Umfang festgestellt werden können. Das mag hart klingen, aber wenn man bedenkt, das jedes dieser Kinder noch vor vielleicht 15-20 Jahren schon kurz nach/vor der Geburt, oder nach einem kurzen schmerzhaften Leben gestorben wären und vor 30 Jahren nicht einmal die Möglichkeit bestanden hätte sie überhaupt am Leben zu erhalten, muss man sich damit auseinandersetzen.
Die moderne Medizin ist in solchen Fällen Fluch und Segen zu gleich. Ich habe Mitleid mit allen die sich zwangsläufig mit dieser Thematik beschäftigen müssen.
TriStar
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Umgekehrt isses aber so, daß die Spezis, die noch nie mit Kranken oder Behinderten zu tun hatten, den moralischen Finger schwingen wenn sie solche Aussagen hören.
Man muss das Kind ja heutzutage noch nicht einmal selbst großziehen, sondern kann es in ein Heim geben.
Vor ein paar Wochen habe ich einen Beitrag über ein ähnliches Thema aus den Niederlanden gesehen. Dort geht man sogar noch einen Schritt weiter als das Abtreiben hierzulande: Neugeborenen, die unheilbar krank, die z.B. mit einem Wirbelspalt/offenen Rücken oder einem Wasserkopf auf die Welt gekommen sind, darf aktive Sterbehilfe geleistet werden, wenn alle "Sorgfaltskriterien" seitens der Ärzte erfüllt wurden und die Zustimmung der Eltern vorliegt.
Unfassbar. Das erinnert ja schon an Praktiken der NS-Zeit! Kein Platz für Menschen, die der Leistungsgesellschaft nicht dienlich sind...
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Archon tes Poseos
 Zitat von WgGordon
Unfassbar. Das erinnert ja schon an Praktiken der NS-Zeit! Kein Platz für Menschen, die der Leistungsgesellschaft nicht dienlich sind... 
War ja klar das früher oder später einer mit diesem Quatsch kommen mußte
Tristar
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 Zitat von TriStar
War ja klar das früher oder später einer mit diesem Quatsch kommen mußte
Tristar
Wie bitte? Quatsch? Einen bereits geboren Menschen zur Tötung freizugeben, weil irgendein Hanswurst wie du glaubst, beurteilen zu können, wie lebenswert sein Leben einmal sein wird, ist also vollkommen unbedenklich? Ein wehrloses kleines Kind, dass sich nicht im gerinsten hierzu äussern kann?
Das ist Mord in seiner reinsten Form und zu 1000% die Denkweise der Rassisten und der Anhänger Hitlers, die ebenfalls glaub(t)en, sie wären dazu erhaben über das Leben derer zu entscheiden, die in ihren Augen keine lohnenswerte Eixtenz zu führen in der Lage sind.
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BBszene-Experte/in
Wer diese Entscheidung einmal gefällt hat/fällen musste, der hat das Recht, sich darüber zu äußern. Sonst keiner.
Aber dieser Jemand wird sich hier wohl kaum finden.
 Hallo Werner! 
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Archon tes Poseos
 Zitat von WgGordon
Wie bitte? Quatsch?
Ja, Quatsch.
Lies meinen Beitrag lieber nochmal, vielleicht schnallst du dann das es bei dir an mehreren Stellen hakt.
TriStar
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