Behindertes Kind bekommen?

[Megaman X]

der Kobold hat es richtig erkannt...

aber nun frag deine Eltern mal, wenn sie damals die Wahl gehabt hätten... in Anbetracht von dauernden Arztbesuchen, Hoffnungslosigkeit, Verzweifelung und tiefster Enttäuschung, weil ihr rothaariges Goldstück ihre Freizeit in sinnlosen Internetforen verbringt

naja, musst ja nicht wirklich fragen, aber vergleich mal die Meinung hier mit dieser "hypothetischen Wahl"


und nur, weil ein Behinderter sich nicht ausdrücken kann, darf er keine Chance bekommen? Körperliche Behinderung schränkt einen Menschen nicht ein, als solcher eine starke, intelligente Persönlichkeit zu haben. Geistige Behinderung - es wurde vereinzelt so angesprochen - zeichnet sich durch eine körperliche Selbstversorgung und nicht zuletzt durch ein beschränktes, aber meist sehr glückliches Weltbild aus!

Ich kann absolut nicht gut finden, wenn hier einige davon sprechen "ihrem Kind etwas nicht antun zu wollen". Hier setzen sich einige über das schützenswerte Leben hinweg und versuchen ihre Moralvorstellungen anderen aufzudrücken. Jedem steht es frei, sein eigenes Verständnis von Glück und Leben zu definieren, aber trotzdem darf ich dies nicht auf andere menschen übernehmen.

[entsti]

Gestern war ne schöne Quarks-Sendung aufm WDR

Da ging es zB um Präimplantationsdiagnostik und der Produktion von "Kindern auf Halde"

also mehrere befruchtete Eizellen eine Paares, davon wurde dann die erfolgsversprechenste ausgewählt und implantiert. die anderen wurden eingefroren, also befruchtete eizellen mit lebensfähigen kindern. einziger unterschied: die wahrscheinlichkeit der einnistung in der gebärmutter ist reduziert.

für viele menschen jedoch bereits leben. interessant ,dass es (christliche) gruppen gibt, die dieses leben dann auch in Leihmüttern austragen ("Schneeflocken-Kinder"). paradoxerweise führte das dann dazu, dass diese Kinder quasi als Zwillinge (weil gleicher Zeitpunkt der Zeugung) mit mehreren Jahren Unterschied zur Welt kommen!

worauf ich hinauswill: es scheint sich ja hier jeder sicher zu sein, dass Leben nur ohne Behinderung möglich sein kann. Die Frage nach "Was ist Leben, und wann beginnt es" ist da insofern nicht ganz fehl am Platze, weil es auch einschließt, dass bereits bei der Auswahl von Embryonen ohne sichtbare Entwicklung die Frage nach der Nützlichkeit gestellt wird.

falsch
es ist hier keiner der meinung, dass leben nur ohne behinderung möglich sein kann..
mittlerweile geht es darum, ob jemand, der durch einen unfall behindert ist und den vorher/nachher vergleich hat, das leben mit behinderung lebenswert finden würde..

zum rest: harter tobak
gibt´s da keine ethik-kommission ?

[TriStar]

gibt´s da keine ethik-kommission ?

Keinen interessiert die Ethik. Was machbar ist, wird gemacht.

Spiegelt nicht meine Meinung wieder, aber so isses nun mal.


TriStar

[*Schneewittchen*]

Was meine Eltern getan hätten, weiß ich nicht. Ich weiß aber, das ich bis zum meinem 4ten Lebensjahr (also wo die Neurodermitis begonnen hat) immer ein echt gesundes Baby war und auch die Schwangerschaft meiner Mum absolut normal verlaufen ist.

Und...
meine Mutter hat damals mehr als einmal sich gefragt, wofür sie mich zur Welt gebracht hat. Aber das nur am Rande.

Das Thema ist ja ein anderes.
Und wie gesagt, Kinder mit Behinderungen, die ein annähernd normales und eigenständiges Leben unmöglich machen, würde ich abtreiben.

[Megaman X]

zur ethik-geschichte: genau aus dem grunde ist es in DE verboten

aber wer will, der muss nur ins EU-Ausland fahren

mittlerweile geht es darum, ob jemand, der durch einen unfall behindert ist und den vorher/nachher vergleich hat, das leben mit behinderung lebenswert finden würde..

wieso fragt ihr die menschen dann nicht einfach?

ich kenne menschen mit körperlichen behinderungen, die haben auf mich keinen eindruck von lebensunwillen gemacht. im gegenteil, die haben bei sportlichen wettkämpfen (DM im Triathlon) sehr gute Leistungen erbracht.

[Kölsch Bloot]

und nur, weil ein Behinderter sich nicht ausdrücken kann, darf er keine Chance bekommen? Körperliche Behinderung schränkt einen Menschen nicht ein, als solcher eine starke, intelligente Persönlichkeit zu haben. Geistige Behinderung - es wurde vereinzelt so angesprochen - zeichnet sich durch eine körperliche Selbstversorgung und nicht zuletzt durch ein beschränktes, aber meist sehr glückliches Weltbild aus!

Ich kann absolut nicht gut finden, wenn hier einige davon sprechen "ihrem Kind etwas nicht antun zu wollen". Hier setzen sich einige über das schützenswerte Leben hinweg und versuchen ihre Moralvorstellungen anderen aufzudrücken. Jedem steht es frei, sein eigenes Verständnis von Glück und Leben zu definieren, aber trotzdem darf ich dies nicht auf andere menschen übernehmen.

Guter Post!


Geht wieder am Thema vorbei aber ich hatte es schonmal geaschrieben..Niemand hat eine Garantie auf Gesundheit! Ihr könnt ein gesundes Kind bekommen und es wie verrückt lieben. Impfschäden, Zeckenbiss oder Unfall etc. kann aus dem tollen vorzeige Nachwuchs eben das machen was hier einige als nicht Lebenswert bezeichnen. Macht euch das mal klar!
Ihr werdet dann auch dieses körperbehinderte oder geistig behinderte Kind lieben als wenn es kein Morgen gibt.

Menschen kann man nicht "umtauschen" !

[TriStar]

Ihr werdet dann auch dieses körperbehinderte oder geistig behinderte Kind lieben als wenn es kein Morgen gibt.

Eben gerade deswegen würde ich mein Kind von einem solchen Leiden erlösen, wenn es noch in der Lage ist mir eben Jenes mitzuteilen, oder auch wenn nicht, falls ich es für richtig erachte.

Klar könnte das anders aussehen wenns mal soweit ist, aber da keiner von uns je in einer solchen Lage war, müssen wir uns eben mit den Moralvorstellungen bewerfen die wir uns bis hierher aufgebaut haben.


TriStar

[entsti]

ich kenne menschen mit körperlichen behinderungen

kenn ich auch und genau deswegen sage ich, man kann im vorfeld gar keine aussage treffen, wie man sich verhalten würde..

ich denke, wenn der fall einer behinderung durch einen unfall (!) einen trifft, dann hat man auf alle fälle extrem daran zu knabbern (depressionen u.a.)
und dann und nur dann, wenn man in einer solchen situation steckt oder gesteckt hat, kann man sagen, wie man sich verhalten würde..oder verhalten hat
im vorfeld kann man aussagen treffen..ob die dann tatsächlich auch zum tragen kommen... irgendwas scheint ja am leben dran zu sein, sonst hätten wir keine lebenden "behinderten" (wie gesagt: immer durch unfall)

Und für mich war mein Leben damals absolut NICHT lebenswert...

und auch du hast dir damals nicht das leben genommen, oder ? bis zur pubertät bedeutet ja, dass du alt genug warst, dir darüber gedanken machen zu können..

[entsti]

Klar könnte das anders aussehen wenns mal soweit ist, aber da keiner von uns je in einer solchen Lage war, müssen wir uns eben mit den Moralvorstellungen bewerfen die wir uns bis hierher aufgebaut haben.


TriStar

ebenfalls guter post

[*Schneewittchen*]

und auch du hast dir damals nicht das leben genommen, oder ? bis zur pubertät bedeutet ja, dass du alt genug warst, dir darüber gedanken machen zu können..

Nein hab ich nicht. Aber ich behaupte mal, das wär eine Frage der Zeit gewesen. Zum Glück bin ich in die Therapie gekommen und hatte Hoffnung, das ich eines Tages wieder "gesund" werde.

Und ich glaube auch, das die Entscheidung gegen ein behindertes Kind nichts mit mangelnder Liebe zu tun hat. Aber das hat Tristar in seinem letzten Post ja schon ausgeführt. So denk ich da nämlich auch.