Isokrates ist zu Zeiten Platons der bedeutendste aller Rhetoriklehrer Griechenlands. Obwohl er wegen seiner sehr schwachen Stimme von eigenen öffentlichen Auftritten und einer politischen Karriere absieht, gehen die führenden Köpfe in seine Schule: von den Historikern Ephoros und Theopompos, über die Politiker Demosthenes und Timotheos, bis hin zu den Königen Euagoras von Zypern und Archidamos aus Sparta, ja selbst der Vater von Alexander dem Großen, Philipp von Makedonien, findet zu ihm.
Feinde hatte Isokrates daher viele. Der Rhetoriklehrer wurde am Platz vor der Akropolis von einem seiner Neider öffentlich zur Rede gestellt: “Du, der Du noch nie selbst ein Wort an eine Versammlung gerichtet hast, wie kannst Du es wagen, andere in der Kunst des Redens zu unterrichten!“
Seine Antwort lautete:
„Wenn Du ein Messer schleifen wolltest, was würdest Du nehmen: ein anderes Messer oder einen Schleifstein?“
Nach dieser Antwort wurde Isokrates nie wieder, wegen seines Unvermögens selbst Reden zu halten, öffentlich angegriffen.
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