Ich hab eine Zeitlang Eier Roh gegessen nur viele meinen dass diese nur zu 50% verdaut werden würden und beim kochen zu 90 % und mehr.
Das ist kompletter Schwachsinn, natürlich verdaut der Körper auch rohe Eier. Das Problem dabei ist nur, dass das Eiweiß (nicht der Dotter) ein Glykoprotein namens Avidin enthält, welches die Aufnahme von Biotin (ein B-Vitamin) hemmt, was langfristig zu einem Biotin-Defizit führen kann. Kochen inaktiviert das Avidin.

Der Mensch hat einen karnivoren (fleischfressenden) Verdauungstrakt, unser Magen enthält Salzsäure und Eiweiß spaltende Enzyme (Pepsin) für die Eiweißverdauung, und unsere Galle produziert Gallensäure für die Fettverdauung. Deswegen können wir theoretisch auch problemlos rohes Fett und Eiweiß verdauen. Warum der Mensch angefangen hat sein Fleisch zu kochen? Vermutlich mal, um Bakterien abzutöten (in wärmeren Gefilden), oder aus kulinarischen Gründen. Die Eskimos essen problemlos rohen Fisch/Wal/Robbe und sind dadurch ja auch nicht verhungert.

Bei Pflanzen ist das etwas anders. Herbivore (pflanzenfressende) Lebewesen haben Fermentationsmägen (oft sogar mehrere), in denen einzellige Lebewesen (Protozoen) leben, die bei der Aufspaltung von Zellulose (daraus sind die Zellwände von Pflanzen aufgebaut) helfen. Die Protozoen sterben irgendwann ab und werden vom Wirtstier resorbiert. Deswegen brauchen Pflanzenfresser auch kein Eiweiß über die Nahrung aufnehmen, da es schon in ihnen drin wohnt.

Da wir Menschen nun aber keine Protozoen besitzen, müssen wir stärke- und zellulosereiche Nahrungsmittel (z. B. Getreide, Kartoffeln, und manche Gemüsesorten) kochen, um die Zellulose aufzuspalten bzw. die Stärke in einfachere Zucker aufzuspalten.