Das Problem ist, dass sich viele Menschen in einem extremen Maße selbst belügen können. Das betrifft nicht nur Leute, die sich schlecht ernähren, keinen Sport treiben und sich trotzdem einreden, wie schön, schlank und gesund sie sind (oder sie reden sich ein, dass sie Stoffwechselstörungen haben und deswegen übergewichtig und unsportlich sind)- das ist auch bei Rauchern, Alkoholikern und Drogenabhängigen so.

Der Punkt, an dem dieses Selbstbeschwindelungs-Kartenhaus in sich zusammenfällt ist halt bei jedem ein anderer. Bei mir waren es 10% Übergewicht, als ich kapiert habe, dass es so nicht weiterläuft, bei jemand anderem sind es vielleicht 30 %. Wieder andere müssen erst ernsthaft krank werden, damit sie kapieren, dass sie ihr Leben vor die Wand fahren.

Als Außenstehender tut man sich da schwer. Je überzeugter der Betroffene ist, alles richtig zu machen oder nur ein armes Opfer der Umstände zu sein, umso weniger wird man da was ausrichten können.

Um ehrlich zu sein - ich habe mir da mittlerweile einen gepflegten Egoismus angewöhnt. Wenn ich mit jemanden im Familien- oder Freundeskreis zu tun habe, der sich schlecht ernährt und/oder unsportlich ist, schneide ich das Thema vielleicht mal ganz unverfänglich im Gespräch an, falls sich die Möglichkeit ergibt - und wenn ich dann merke, dass der-/diejenige mauert, ...dann halt nicht. In diesem Fall ist kein Problembewusstsein da und da kann man als Außenstehender gar nix machen.