das sogenannte "muskelgedächtnis" gibt es nur bei weit fortgeschrittenen. wenn anfänger/fortgeschrittene auch nach längerer trainingspause sehr schnell wieder ihre alten bestleistungen erreichen, liegt das daran, daß sie noch gar keine bestleistungen hatten, sondern nur eine grundkraft, die durch training ein wenig "verschönt" wurde.
wer allerdings, durch training seine grundkraft, vor dem eintritt in das training verdoppelt, oder sogar fast vervierfacht hat, ist nicht nur sehr anfällig dafür schwach zu werden, wenn das training ausfällt, sondern er baut auch grundsätzlich wieder sehr schnell auf. das gilt aber nur bei "normalen" trainingsausfällen, zb. 3 wochen krankenhaus mit einer eher leichten krankheit, 4 wochen urlaub, usw.
wer mehrere jahre aussetzt wird auch als spitzenkönner viel geduld brauchen. wenn es zu einer wiedererstarkung kommt, dann, weil der athlet weiß wie trainiert werden muß, nicht weil die muskulatur irgendeinen automatismus in gang gesetzt hat.

hier noch das, aus dem richtigen leben:
mein muskelgedächtnis wurde nach schwerer erkrankung nahezu komplett gelöscht. in kürzester zeit habe ich in meiner spezialdisziplin 100 kg verloren. jetzt trainiere ich wieder relativ anspruchsvoll und erfolgreich, aber ich freue mich über jede 2,5 kg steigerung, obwohl das training wirklich hart ist. ich rechne damit, daß ich ca. 1 jahr benötige, um wieder lasten bewegen zu können, die mich glücklich machen, wenn es überhaupt noch einmal klappen sollte.