Tja, darauf muss ich nun doch noch mal antworten. Sonst wirft man mir wieder vor, ich verzöge mich bei jeder Meinungsverschiedenheit...

Also, was den Muskelaufbau angeht: Hier habe ich im Kern geschrieben, dasss man es nicht genau weiß.

Was den Muskelkater angeht: Hier habe ich geschrieben: eher schädlich als gut, weil Schmerz immer ein Warnzeichen ist.

Nun zuerst zum Schmerz: "Signal der Nerven oder des ZNS, welches ab einer signifkanten Stärke unangenehm bis gesundheitsbedrohlich werden kann". Die Definition kommt nicht von mir, sondern aus der Medizin. Muskelkater ist Schmerz, sorry, aber so ist die Definition. Ob man das als unangenehm empfindet oder nicht hängt sicherlich von der Stärke und dem persönlichen Empfinden ab. Schmerz ist auch immer ein Warnsignal (sag nicht ich, sondern auch die Humanmedizin) und das ist auch logisch: Der Organismus ist doch sehr viel älter als die Idee Muskelmasse durch kognitiv eingeleitetes Training zu vergrößern. Wie wahrscheinlich ist es, dass der Organismus für vielen zigtausend Jahren den Muskelkaterschmerz (auch den geringer Intensität) erfunden hat, um dem Menschen eine Linie der richtigen Belastung aufzuzeigen? Wozu hätte das denn gut sein sollen? Um am nächsten Tag wieder vor einem Bären wegzulaufen auch wenn gar keiner da ist, weil die Belastung richtig war? Also meine Meinung ist: Erkenntnisse, die aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen als gesichert gelten, sollten wir nicht dauernd in Frage stellen, so kommt man nicht weiter.

Was das eigentliche Training angeht: Hier steht doch offensichtlich eine Entscheidung an. Jeder entscheidet sich für seine Art des Trainings, dieses board ist der beste Beweis. Entscheidungen basieren aber immer auf Unwissenheit. Wenn man weiß, dass man rechts abbiegen muss, biegt man rechts ab. Eine Entscheidung zwischen links und rechts ist immer erst dann fällig, wenn man es eben nicht genau weiß. Das war der Kern meiner Aussage. Im Training weiß man vieles noch nicht, daher probieren wir. Wüssten wir, gäbe es diesen Fragen und vermutlich auch dieses board nicht. Jenseits des Trainings (nämlich zum Beispiel in der Schmerzforschung) wissen wir allerdings einiges sehr genau und für den Spezialisten gibt es hier daher auch keine Entscheidung mehr.

Studien brauche ich nicht für Dinge, die sich logisch, also theoretisch herleiten lassen. Ausprobieren muss ich immer dann, wenn ich keine Theorie habe.