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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    60-kg-Experte/in
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    Ich denke, da spiele viele Aspekte rein, von Seiten des Trainierenden z.B.:

    1.) Beratungsresistente Anfänger, die nicht auf die Ausführung achten. Da kann bei einer Freihantel mehr und dramatischer was schiefgehen, als wenn dich die Maschine sichert und dir die Bewegung vorgibt. Jemandem, der mit der richtigen Einstellung an die Sache geht, mußt du eine Übung als Trainer einmal zeigen und zweimal kurz drüberschauen. Bei "Ich-weiß-alles-besser"-Kiddies müßte man sie wochenlang begleiten, wer soll für das Personal Training zahlen?

    2.) Erwartunghaltung: Eine spektakuläre Maschine verheißt spekakuläre Resultate. Viele Anfänger suchen ein Fitnesstudio ja nach der Ausstattung aus und wären verwundert, wenn man ihnen sagen würde: Da hinten ist die Freihantelecke.

    3.) Mangelnde Aktivität auf Seite der Anfänger spielt sicher auch eine Rolle. Viele machen einen Plan und dann isses dann.

    4.) Die klassische "Viel hilft viel"- Einstellung. Ein komplizierter Plan erscheint besser als ein simpler Plan (allerdings mit komplizierteren Grundübungen).

    Von Seiten der Studios:

    1.) "One size fits all": Viele Studios versuchen ihre Pläne so zu standardisieren, daß man sie auch den "Will nur etwas definieren"-Mädchen verkaufen kann. Fließbandmentalität.

    2.) Versicherungsfragen: Bloß keine Verletzungen / Rechtsstreitigkeiten provozieren. Eine schwere Hantel kann einem nunmal den Fuß brechen, eine fest verankerte Maschine kaum.

    3.) Simple wirtschaftliche Kalkulation. Von 100 Neu-Mitgliedern nutzen (je nach Marktsegment / Konzept des Studios) nach einem Dreivierteljahr vielleicht 25 das Studio regelmäßig, 25 alle paar Wochen einmal und 50 Prozent nach dem anfänglichen Enthusiamus zu Neujahr nie wieder (zu faul korrekte Zahlen zu googlen).

    Das heißt: Bei ~75% lohnt es sich einfach nicht, viel Aufwand in deren Trainingsplan zu stecken, weil sie ihn ja doch nicht durchziehen.

    4.) Bodybuilding-Gyms für Anfänger oft nicht attraktiv. Es gibt ja durchaus Hardcore-Gyms, wo Geräte nur eine untergeordnete Rolle spielen. Nur sind die a.) wegen des geringeren Anteils an Karteileichen teurer als die meisten Discount-Ketten (z.B. 40,- Euro statt 20,- , geht halt wirtschaftlich nicht anders) und b.) viele Anfänger haben da psychologische Hemmschwellen.

  2. #2
    Sportstudent/in Avatar von macmeier
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    Zitat Zitat von hunkygeek
    Ich denke, da spiele viele Aspekte rein, von Seiten des Trainierenden z.B.:

    1.) Beratungsresistente Anfänger, die nicht auf die Ausführung achten. Da kann bei einer Freihantel mehr und dramatischer was schiefgehen, als wenn dich die Maschine sichert und dir die Bewegung vorgibt. Jemandem, der mit der richtigen Einstellung an die Sache geht, mußt du eine Übung als Trainer einmal zeigen und zweimal kurz drüberschauen. Bei "Ich-weiß-alles-besser"-Kiddies müßte man sie wochenlang begleiten, wer soll für das Personal Training zahlen?

    2.) Erwartunghaltung: Eine spektakuläre Maschine verheißt spekakuläre Resultate. Viele Anfänger suchen ein Fitnesstudio ja nach der Ausstattung aus und wären verwundert, wenn man ihnen sagen würde: Da hinten ist die Freihantelecke.

    3.) Mangelnde Aktivität auf Seite der Anfänger spielt sicher auch eine Rolle. Viele machen einen Plan und dann isses dann.

    4.) Die klassische "Viel hilft viel"- Einstellung. Ein komplizierter Plan erscheint besser als ein simpler Plan (allerdings mit komplizierteren Grundübungen).

    Von Seiten der Studios:

    1.) "One size fits all": Viele Studios versuchen ihre Pläne so zu standardisieren, daß man sie auch den "Will nur etwas definieren"-Mädchen verkaufen kann. Fließbandmentalität.

    2.) Versicherungsfragen: Bloß keine Verletzungen / Rechtsstreitigkeiten provozieren. Eine schwere Hantel kann einem nunmal den Fuß brechen, eine fest verankerte Maschine kaum.

    3.) Simple wirtschaftliche Kalkulation. Von 100 Neu-Mitgliedern nutzen (je nach Marktsegment / Konzept des Studios) nach einem Dreivierteljahr vielleicht 25 das Studio regelmäßig, 25 alle paar Wochen einmal und 50 Prozent nach dem anfänglichen Enthusiamus zu Neujahr nie wieder (zu faul korrekte Zahlen zu googlen).

    Das heißt: Bei ~75% lohnt es sich einfach nicht, viel Aufwand in deren Trainingsplan zu stecken, weil sie ihn ja doch nicht durchziehen.

    4.) Bodybuilding-Gyms für Anfänger oft nicht attraktiv. Es gibt ja durchaus Hardcore-Gyms, wo Geräte nur eine untergeordnete Rolle spielen. Nur sind die a.) wegen des geringeren Anteils an Karteileichen teurer als die meisten Discount-Ketten (z.B. 40,- Euro statt 20,- , geht halt wirtschaftlich nicht anders) und b.) viele Anfänger haben da psychologische Hemmschwellen.
    Die Antwort alleine wäre schon einen Sticky wert: "Achtung Anfänger ! Was eure Trainer euch im Studio verheimlichen !" oder so...

  3. #3
    60-kg-Experte/in
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    War zu spät für Edit, Punkt II-3 sollte eigentlich heißen, falls ein Mod das noch ändern will:

    "Simple wirtschaftliche Kalkulation. Von 100 Neu-Mitgliedern nutzen (je nach Marktsegment / Konzept des Studios) nach einem Dreivierteljahr vielleicht 25 das Studio regelmäßig, 25 alle paar Wochen einmal und 50 Prozent nach dem anfänglichen Enthusiamus zu Neujahr nie wieder (zu faul korrekte Zahlen zu googlen).

    Das heißt: Bei ~75% lohnt es sich einfach nicht, viel Aufwand in deren ERSTEN Trainingsplan zu stecken, weil sie ihn ja doch nicht durchziehen. Es ist vielmehr aus rein ökonomischen Gesichtspunkten sinnvoll, erst dem ZWEITEN Plan viel Aufmerksamkeit zu widmen."

  4. #4
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    Zusammenfassung:

    Anständiger Anfängerplan: Mehr Aufwand bei gleichen Einnahmen.

  5. #5
    60-kg-Experte/in
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    Ich kann echt nur die Lektüre von "Freakonomics" empfehlen: Auch scheinbar widersprüchliche Verhaltensweisen lassen sich oft ökonomisch sinnvoll erklären. Ich persönlich würde als 08/15-Fitnessstudiobetreiber auch nicht WKM als ersten Trainingsplan lehren:

    Ein Anfänger stellt für mich während der ersten Wochen das größte Kostenrisiko (Verletzungen, Unfälle etc.) dar, während ich gleichzeitig eine 75% Chance habe, daß er zur (zahlenden) Karteileiche wird. Bleibt er dagegen regelmäßig bei der Sache, muß ich ihn durch Erfolge langfristig bei der Stange halten.

    Insofern habe ich durchaus Verständnis, warum die meisten Anfängerpläne maschinenlastig sind und sehe da bei blutigen Anfängern auch nichts sooo extrem Schlimmes dabei (während der ersten Wochen machen die auch an der Brustpresse Fortschritte), zumal nur ein kleiner Anteil dieser blutigen Anfänger wirklich genau weiß, daß er konsequent Bodybuilding betreiben will. Sozusagen eine Kennenlernphase. Entscheidend ist MMN, daß man a.) keine unsinnigen Vorstellungen (tausend Übungen, Volumen über alles...) einpflanzt und b.) danach den Absprung zu den freien Gewichten schafft.

    Ich denke das Problem der schlechten Anfängerpläne resultiert aus einem Zielkonflikt: Selbst hier (BBSzene) dürften die meisten gern von den niedrigen Preisen aufgrund hoher Karteileichenquote profitieren (20,- Euro ist für mich ok, 60,- täten mir persönlich schon weh), darauf basiert nunmal die Kalkulation der meisten Studios. Und mit so einer Kalkulation hat man nunmal das Problem der Anfängerpläne. Ich fände es auch etwas heuchlerisch, wenn jemand auf der einen Seite sagt "15,- Euro max." und auf der anderen Seite betreuungsintensive Pläne erwartet.

  6. #6
    Sportstudent/in Avatar von macmeier
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    Im Grunde werden die dann doch be.******en. Man gibt denen bewusst keinen Plan, der effektiv wäre, weil dann die hohe Wahrscheinlich besteht, dass die mich auf Dauer Geld kosten. Würden die alle beständig gute Fortschritte mit einem Plan machen, der in 45 Minuten durch ist, wären sie auch viel motivierter, regelmäßig zu kommen und Geld und Ressourcen kosten.

    Gebe ich denen einen einfachen 08/15-Plan, kostet mich das nicht viel Zeit und Geld, denn die machen ja am Anfang mit jedem Mist Fortschritte. Irgendwann kommen sie nicht mehr weiter, fragen in der Regel auch nicht nach und haben keinen Bock mehr. Dann kassiere ich ab, bis der Vertrag ausläuft und subventiere damit paar Unverbesserlichen, die WKM oder ähnliche Grundprogramme machen.

    So ungefähr?

    Dann sollte das aber einigen hier zu denken geben.

  7. #7
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    ganz ehrlich, das solte Sticky werden!

    Aber mir geht auch immer eins durch den Kopf!:
    Die Trainer sind ja auch nicht dumm (manche auf jeden Fall)
    Zb. die von meinem Studio erklären dir anfangs auch nur n paar Maschinen, aber wenn man sie drauf anspricht ob sie diese oder jene Übung an der Multipresse, Frei Hantel, Seitheben und co erklären können, zeigen sie es mir perfekt...


    Aber gute Verschwörungstheorien hier

  8. #8
    Sportstudent/in Avatar von macmeier
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    Zitat Zitat von DeutscherBody
    ganz ehrlich, das soltte Sticky werden!

    Aber mir geht auch imme reins durch den Kopf!:
    Die Trainer sind ja auch nicht dumm (manche auf jeden Fall)
    Zb. die von meinem Studio erklären dir anfangs auch nur n paar Maschinen, aber wenn man sie drauf anspricht ob sie diese oder jene Übung an der Multipresse, Frei Hantel, Seitheben und co erklären können, zeigen sie es mir perfekt...


    Aber gute Verschwörungstheorien hier
    Das ist ja kein Widerspruch sondern genau die Bestätigung. Und offenbar ist es keine Verschwörungstheorie, sondern meiner Meinung nach kalkulierter Betrug an der Erwartung neuer Kunden.

  9. #9
    60-kg-Experte/in
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    Ich glaube, daß sollte man nicht so verschwörerisch sehen in dem Sinne, daß die Fitnessstudiobetreiber da eine Ver*rsche aushecken und die Kunden nur Marionetten sind. Vielmehr sorgt einfach der Markt für ein Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage, entsprechend setzt sich die Art Trainingsplan durch, der die Marktsituation am besten abbildet.

    Entsprechend kann man es auch von der anderen Seite sehen: 75% der "gute Vorsätze für 2012"-Meute werden nach anderthalb Monaten wieder aufgeben, weil Schwarzwälder Kirschtorte Ihnen eben doch mehr Lustgewinn bringt - EGAL WIE GEIL PERFEKT DER TRAININGSPLAN WAR. Wenn ich die rundum coache, muß ich entweder die Preise saftig erhöhen und / oder hab keine Zeit mehr für die Fragen derer, die langfristig aufbauen wollen (selbst bei McFit kann man mit Eigeninitiative gut trainieren, wenn man beim Trainer 'ne halbe Stunde zum Freihantelzeigen vereinbart - und im Gegensatz zu so manchem Studio kostet das gar nicht mal was extra). Das Problem ist ja, daß ich wie bei Schrödingers Katze nicht vorher weiß, ob jemand zu den 25 oder zu den 75 Prozent gehört, erst im Nachhinein zeigt sich, wer dabei bleibt. Bei den anderen ist es aber für einen Trainer verschwendete Zeit, sich extra reinzuhängen. Die Wahrheit liegt halt immer irgendwo dazwischen, es sind sozusagen zwei Kehrseiten derselben Medaille.

    Und so ist es nunmal Realität, daß 3 Karteileichen einen von uns Unverbesserlichen subventionieren. Ich will mich da gar nicht mal beschweren, schließlich profitiere ich ja davon.

  10. #10
    Sportstudent/in Avatar von macmeier
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    Du hast natürlich recht, der Inhaber möchte in erster Linie seine Familie ernähren. Das ist ja auch völlig in Ordnung.

    Dann sollte aber jedem Anfänger, der hier seinen Plan aus dem Studio vorstellt, bewusst gemacht werden, warum dieser Plan mit großer Wahrscheinlichkeit nicht optimal für ihn ist.

    Man kann auch kaum erwarten, dass da jeder Trainer mit Idealismus rangeht, wenn er Woche für Woche die gleichen Pappnasen kommen und gehen sieht.

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