Offenlegung des primären Übeltäters
Eine schlechte Hormonsignalisierung, eine unzureichende Verdauungskapazität und eine niedrige Arbeitskapazität stellen die Hauptprobleme dar, mit denen ein schmächtig
fetter Hardgainer konfrontiert ist. All diese Probleme sind die grundlegende Ursache für einen limitierenden Faktor, den alle Menschen in dieser Kategorie teilen: den einen Faktor, den sie in den Griff bekommen müssen, wenn sie die Resultate erzielen möchten, nach denen sie streben:
Schmächtig fette Hardgainer leiden unter einem überaktiven sympathischen Nervensystem und einer Überempfindlichkeit gegenüber Stress jeglicher Art.
Man sollte hierbei die Verbindung erkennen. Die schlechte Hormonsignalisierung ist das Resultat davon, dass der Körper kontinuierlich mit allen möglichen Stressfaktoren zu kämpfen hat (und auf diese überreagiert), die andere Menschen ohne weiteres wegstecken. Da diese Hardgainer nicht mit effizient mit alltäglichen Stressfaktoren beliebiger Art umgehen können, läuft die Ausschüttung kataboler Hormone bei ihnen Amok.
Die niedrige Arbeitskapazität ist ein direktes Resultat davon, dass der Körper kontinuierlich erheblichem Stress ausgesetzt ist. Das zentrale Nervensystem wird hierdurch recht bald überlastet und es kommt schnell zu einem Zustand des Übertrainings. Vergessen wir an dieser Stelle die Erholung von einem schweren Training mit Gewichten: diese Menschen schaffen es kaum, sich vom täglichen Leben zu erholen.
Verdauungsthemen und Probleme mit der Insulinsensitivität stehen direkt mit der Tatsache in Verbindung, dass der Körper eines Hardgainers kontinuierlich Energie mobilisieren muss und niemals eine Chance bekommt Nährstoffe zu speichern, da das sympathische Nervensystem bei diesen Menschen so überaktiv ist, dass es alle Langzeitprojekte wie die Verdauung und die Speicherung von Glukose zur Reparatur des Körpergewebes zugunsten des unmittelbaren Überlebens aufs Abstellgleis schiebt. Stress ist außerdem der Schuldige für die geringere Produktion von Salzsäure, welche für die Verdauung und Absorption von Nährstoffen essentiell ist.
Wenn man jemals mit Hardgainern gearbeitet hat, dann sollte dies alles einen Sinn ergeben. Man kennt diesen Typ von Mensch, der sich kontinuierlich um alles Wichtige und Unwichtige Sogen macht, ständig alles überanalysiert und sich immer darüber aufregt, dass er keine Muskeln aufbaut.
Die Korrekturen
Schritt 1
Es gibt jedoch Hoffnung für unsere Hardgainer Freunde. Das erste was sie lernen müssen, ist effektiv mit alltäglichen Stressfaktoren umzugehen. Dies wird bereits viele der Verdauungsprobleme eliminieren, die ZNS Problematik lösen und in einer vorteilhafteren Hormonsignalisierung resultieren.
Man kann dies am besten dadurch erreichen, dass man einen Mechanismus findet, um besser mit Stress umgehen zu können oder sich ein Ventil für die alltäglichen Stressfaktoren schafft. Meine bevorzugte Methode besteht in einer täglichen Meditation während des Gehens: hierfür läuft man einfach für eine längere Zeit umher während man seine Umgebung extrem aufmerksam beachtet.
Eine gute zusätzliche Übung besteht in einer bewussten Bauchatmung. Hierfür versucht man so viel Luft wie möglich in den Bauchraum zu ziehen und dann wieder auszuatmen, wobei man darauf achten sollte, dass sich bei der Atmung der Bauchbereich und nicht die Brust ausdehnt.
Jede Art von Entspannung oder Stressreduktion ist geeignet und man sollte versuchen herauszufinden, was für einen selbst am besten funktioniert. Wichtig ist außerdem herauszufinden, welche Personen und Ereignisse Stress verursachen und diese Stressfaktoren zu eliminieren (natürlich nur innerhalb des Bereichs der geltenden Gesetze). Wenn es nicht möglich ist alle Stressfaktoren vollständig zu eliminieren, dann sollte man zumindest versuchen einen effektiven Weg zu finden, mit diesen Stressfaktoren umzugehen. Es ist wichtig sich vor allem anderen um diese Stressfaktoren zu kümmern, da einem ansonsten die eigentlichen Ziele immer wieder entschlüpfen werden.
Schritt 2
Es ist wichtig ausreichende Mengen an Antioxidantien zu sich zu nehmen, um die Schäden auszugleichen, die man dem Körper zufügt. Eine Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, spielt hierbei eine wichtige Rolle. Weiterhin sollte man alle Wheyproteinshakes aus der Ernährung eliminieren. Whey wird sehr schnell (und aus diesem Grund nicht besonders gut) absorbiert und enthält Aminosäuren, die nach dem Verzehr schnell in Glukose umgewandelt werden. Hierdurch steigt der Blutzuckerspiegel sprunghaft an, was nicht gerade das ist, was man möchte, wenn man Probleme mit der Insulinsensitivität hat.
Supplements
Es gibt einige Supplements, die Hardgainern dabei helfen können, ihre Probleme besser zu überwinden. Hierzu gehören unter anderem Antioxidantien und Fischölkapseln, welche die Insulinsensitivität und Körperzusammensetzung verbessern können. Weiterhin sollte man Wheyprotein durch ein Mehrkomponentenprotein ersetzen, dass sowohl Wheyprotein als auch micellares Casein enthält. Diese Proteinmischung hebt den Blutzuckerspiegel weniger stark als reines Wheyprotein an und wird auf langsame, kontrollierte Art und Weise absorbiert.
Es ist ein Lebensstil
Ich kann gut verstehen, was echte Hardgainer durchmachen, da ich all dies aus eigener Erfahrung kenne. Jedes Problem, das ich in diesem Artikel angesprochen habe, musste ich selbst auch überwinden und ich weiß, dass dies der Leser auch kann. Ich bin keiner von den Autoren, die über ein Thema schreiben, das sie nur aus der Sicht eines Beobachters kennen. Ich gehöre selbst zur Gruppe der Hardgainer und ich lerne jeden Tag etwas darüber dazu, wie wir Hardgainer unsere schier unüberwindbar scheinende Menge an Hindernissen überwinden können. Ich habe große Schritte in Richtung meiner Ziele gemacht und ich weiß, dass der Leser dies auch kann.
Referenzen
Sapolsky, R. M. (2004). Why Zebras Don't Get Ulcers. New York, NY: Henry Holt and Co.
Waterbury, C. (2006). Muscle Revolution. Tucson, AZ: City Press.
Silverthorn, D. U. (2007). Human Physiology. San Francisco, CA: Benjamin Cummings.
Poliquin, C. (2007). Question of Strength. Testosterone nation. Retrieved Feb. 22, 2008
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