Die Wahrscheinlichkeit für zukünftige kardiovaskuläre Komplikationen steigt kontinuierlich mit der Höhe des arteriellen Blutdrucks. Die Beziehung zwischen Blutdruck und kardiovaskulären Krankheitsfolgen ist exponentiell.
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Dem systolischen Blutdruck kommt eine größere Bedeutung für das Risiko zu als dem diastolischen Blutdruck.
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Die Zuordnung in optimale bzw. normale Blutdruckwerte basiert auf großen prospektiven Studien, die belegen, daß die Wahrscheinlichkeit eines kardiovaskulären Ereignisses bei diesen Blutdruckwerten weitgehend dem 'Basisrisiko' in den meisten industrialisierten Bevölkerungen entspricht. Personen mit 'noch'-normalem Blutdruck weisen zwar bereits ein deutlich gesteigertes Risiko gegenüber der Gruppe mit optimalem Blutdruck auf, doch fehlen hier kontrollierte klinische Studien, die die Effektivität einer Intervention belegen. Bei den Hypertonieformen Grad 1 bis 3 und der isolierten sytolischen Hypertonie existieren dagegen Nachweise für die Effektivität einer medikamentösen Intervention. Die Höhe des Blutdrucks allein ist aber nach heutiger Ansicht nicht mehr ausreichend für die therapeutische Entscheidung. Aus der Perspektive ärztlichen Handelns besitzt vor allem ein Blutdruck > 140/90 mm Hg praktische Relevanz, da er Anlaß für eine weitere Abklärung, Diagnostik und eventuell für eine Therapie gibt.
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