Markenhersteller produzieren auch in Masse, um die Kosten klein zu halten. Da sich das Mehr an Menge nicht als Markenprodukte verkaufen lässt, beliefern sie Discounter, bei denen die Ware als No-Name-Produkt oder Zweitmarke im Regal steht.
Handelsexperten kennen diese Zweitmarkenstrategie der Markenartikler schon seit Jahren, bis zu den Verbrauchern hat sich dieses Täuschmanöver aber kaum durchgesprochen. Klar, Markenhersteller unternehmen alles, damit diese Praxis im Verborgenen bleibt. Warum schließlich sollten die Verbraucher teure Markenprodukte kaufen, wenn sie das Tarnprodukt deutlich billiger haben können?
Gleicher Produzent, gleiche Qualität?
Verkaufen Markenartikler aber wirklich identische Qualität zu unterschiedlichem Preis? Meist füllen sie die Ware nur in eine andere Verpackung, da es sich nicht rentiert, Verfahren und Zusammensetzung zu ändern. Ein Großteil der „Tarnprodukte“ ist identisch mit dem Marken-Pendant, aber es gibt Ausnahmen: Mit minimalen Variationen von Zusammensetzung und Rezeptur können die Markenartikler den Eindruck eines komplett anderen Produktes erwecken.
Discounter auf dem Vormarsch
Angesichts der Rabatt-Manie erwartet der Bundesverband des deutschen Lebensmittel-Einzelhandels, dass die Discounter bald einen Marktanteil von 40 Prozent erreichen werden. Einige Lebensmittelketten haben auf Discounter mit Eigenmarken („Gut & günstig", „Ja“) reagiert. Aber die Produkte selbst stammen vermutlich ebenso wieder von den Markenartiklern. Bei Lebensmittel ist es in Deutschland so, dass sie vor allem über den Preis verkauft werden. Die Marke spielt nicht mehr die dominante Rolle.
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