Diskussion: glyx-/logi/lowcarb diäten (umbenannt)

**Blueboy** · 11.05.2004, 22:24

Jemand hat erkannt, daß sein Übergewicht schädlich ist. Stimmt. Er/Sie will runter mit dem Gewicht, gesünder und fitter sein, Sport machen, Vitaminpillen etc. Ok. Also, wie gescheid (nicht intellektuell gemeint) ist es jetzt, mit einer Fett-Schlemmerei, die hinten bis vorne mindestens genauso "unnatürlich" ist wie das zu bekämpfende Übergewicht, auf das Ziel Gesund-Normalgewichtig-sportlich etc. hinzuarbeiten? Wenn also nur das Ziel zählt, und nicht der Weg dort hin, dann macht doch folgendes: geht zum Arzt, laßt euch doch einen Cocktail aus Ponderax, Reductil, Fluctine, Ephedrin und Yohimbin verschreiben (oder besorgt es sonst wo). Dann hat man alles, um sein Ziel zu erreichen: Keinen Hunger mehr, Fettresorption eingeschränkt, gute Laune, erhöhte Fettverbrennung usw. Ist doch toll, wenn man abnimmt, oder nicht? Und dann vielleicht noch Keto dazu (manche hier im Forum empfehlen übrigens noch immer Keto+HIIT...) und passt schon.
Die Alternative wäre die ganz, ganz simple Einsicht und gleichzeitig der einzige Weg, sein Gewichtsziel zu erreichen und zu halten: Ich esse zuviel, habe meine Fresserei nicht unter Kontrolle. Also esse ich weniger, aber ausgewogen (dann kann ich mir gleich die Vitaminpillen sparen), das heißt ich ernähre mich so, wie (und jetzt kommts) ich mich auch nach der "Diät" weiter ernähren kann, jahrelang, ohne
-wieder z.B. nach Beendigung der Atkins-Diät den bösen KH´s nicht widerstehen zu können und erst recht wieder aufzugehen wie ein Krapfen
-ich auch mein Leben lang mich ernähren kann, ohne in irgendwelche Nährstoffdefizite zu gelangen.

Nicht vergessen: Wer sein Übergewicht dem Unvermögen, KH widerstehen zu können, zuschiebt, und jetzt mit Atkins (wenig KH) abnimmt, den möchte ich sehen wenn die Diät vorbei ist und er wieder "normal" isst, also mit KH. Dann kann er nämlich erst recht wieder nicht widerstehen....usw.usf. Ist also ein einziger Unfug.

@vektor:
hat auch nie irgendjemand was anderes behauptet....wenn du wieder "normal" isst und deinen Kcal Verbrauch gleichmässig hälst, passiert überhaupt nichts! Nur die, die wirklich zuviel Gewicht drauf haben, haben oft mit normaler Low-Fat no chance, bzw der Wille ist nicht eisern genug. Mit Low-Carb ist es leichter und wer sie richtig durchführt wird sich warscheinlich wesentlich gesünder ernähren als sonst. Ausserdem sind 6 Monate Ätkins weniger schädlich als 20 Jahre Übergewicht

.

@Eisenbär: Das glaub ich auch fast, das das der Streitpunkt ist. Bei dir wars ja auch so das du keine Power mehr im Training hattest, bei mir ist es genau umgekehrt, ich fühl mich wie auf Stoff...ich glaube halt nachwievor das es wirklich auf die Person ankommt und jeder für sich die beste Variante fürs Abnehmen finden muss.

**Eisenbaer** · 11.05.2004, 23:04

[quote="Blueboy"]

Nur die, die wirklich zuviel Gewicht drauf haben, haben oft mit normaler Low-Fat no chance, bzw der Wille ist nicht eisern genug.

Was bitte soll bei diesen Patienten lowcarb positiv bewirken? Das ist genau einer der Hauptgegenargumente, die ich meine:
Du verbietest dem Willensschwachen eine große Nährstoffgruppe (bzw. schränkst sie rigoros ein), dadurch nimmt er zwangsläufig weniger Kalorien zu sich; würde es durch F+E kompensiert werden, würde er den halben Tag lang die Schüssel anbrüllen (was auch wieder zur neg. E-Bilanz führt). Damit lernt er aber nicht wirklich um (das Problem liegt und bleibt zwischen den Ohren) und die Sache wird nach Abbruch der Diät noch schlimmer (das Wasser kommt dazu, die Waage dreht wieder durch, schwammig...man gibt den KH wieder die Schuld und das Spiel geht von vorne los). Vergleich: Man legt einem Adipositas-Patienten ein Magenband (vergleichbar mit dem Verbot von KH) für 12 Wochen und nimmt es danach wieder heraus - das Ergebnis kann man sich denken, es bewirkt nämlich keine Umprogrammierung zwischen den Ohren, kein Umdenken. Appetit ist eine reine Kopfsache, die man nur durch vernünftige Ernährung langfristig umprogrammieren kann (kognitive Verhaltenstherapie?).

**Blueboy** · 12.05.2004, 09:46

Mir ist dein Argument schon klar und ich stimm dir da hundertpro zu. Aber überleg mal wie frustrierend es sein muss, wenn man Jahrelang irgendwelche Diäten macht und im Schnitt immer fetter und fetter wird. Irgendwann gelangt man auch mal auf die Ätkinsschiene(man hat ja schon ewig viele Diäten probiert...) , plötzlich funktionierts und der Wille ist wieder da (ich kenne viele Leute bei denen wars so!). Und nicht nur der Wille schlank zu werden, sondern auch der Wille sich danach endlich gesund zu ernähren und Sport zu treiben. Ich kenne mehr Leute die mit Ätkins langfristig Erfolg hatten und mittlerweile gesund leben und viel Sport treiben, als Leute die sich durch Low-Fat Diäten quälen und Erfolg haben. Dies liegt schätzungsweise auch daran, das die Leute sehr fixiert auf ihr KG-Gewicht sind. Mit Low-Fat gibts am Anfang eben nicht diesen "Motivationsschub" in Form von massivem Wasserverlust.

**Eisenbaer** · 12.05.2004, 10:34

Zitat von Blueboy

Dies liegt schätzungsweise auch daran, das die Leute sehr fixiert auf ihr KG-Gewicht sind. Mit Low-Fat gibts am Anfang eben nicht diesen "Motivationsschub" in Form von massivem Wasserverlust.

Dahinter steckt aber ein äußerst tückisches Problem, welches mit Lern"erfolg" aufgrund falscher Signale zu tun hat. Vielleicht kann mal einer mit Psychologie-Erfahrung aushelfen, ich weiß hier echt nicht mehr, wie ich es noch anders ausdrücken soll.

**Blueboy** · 12.05.2004, 11:14

Dahinter steckt aber ein äußerst tückisches Problem, welches mit Lern"erfolg" aufgrund falscher Signale zu tun hat. Vielleicht kann mal einer mit Psychologie-Erfahrung aushelfen, ich weiß hier echt nicht mehr, wie ich es noch anders ausdrücken soll.

Nunja, das Problem ist folgendes:
Fehlverhalten>>Erfolg>>Misserfolg nach Diät,Gewichtszunahme>>wieder Fehlverhalten weil Erfolgreich war>>Erfolg>>Annahme das Fehlverhalten richtig ist>>>langfristiger Misserfolg

Hab Psychologie als Nebenfach im Studium belegt

.Wobei man für unser "Problem" hier nicht studieren muss. Man nennt sowas auch: "sich selbst belügen"...und es funktioniert wunderbar

Ich verstehe deine Annahme und ich seh das ganz genauso wie du. Aber andererseits, muss man auch bedenken, das sich eine Chance auftut, die sich bei anderer Ernährung oft nicht ergiebt...der massive KG Verlust gibt Hoffnung...was derjenige im Endeffekt draus ist seine Sache und kann kaum beeinflusst werden.

**dussel** · 12.05.2004, 22:59

@Rantanplan, Jimmyklitsch

Echocardiography oder auch MR. Erstes ist bezahlbar, zweites nicht. Triglyceride sind ohne weiteres in jedem Labor photometrisch messbar. Freie Fettsäuren sind nicht routinemäßig verfügbar, sind aber in Unilaboren meßbar.

Gruß

***Das Schwäbische Grauen*** · 13.05.2004, 11:21

Hi @Schnucki12
Bin jetzt mal wegen Zeitgründen ein paar tage nicht hier gewesen!
Habe mich jetzt wieder einwenig einlesen (Überflogen) müssen!

Aber erstmal….Glückwunsch zu Deinem Erfolg!
Hatte auch drei Damen von Deinem Format gehabt!

In großen und ganzem wende ich die Atkins aus so an!
(Also extrem wenig KH…und bei bedarf Auflad-Tage)

Der einzige unterschied!
NUR an Kursteilnehmer die kein Bodybuilding betreiben!
Somit mit dem Hantel Sport nichts zu tun haben wollen!
Also nur Cardio und Fun Sportarten!!

Für unsereiner wende ich die AD / KD…. und seit 5 Jahren die ….wie jetzt nachzulesen ist Metabole -Diät an!
Um es einfach auszudrücken…am Athlet/Teilnehmer angepasst!

Bin einfach der Überzeugung das KH „richtig“ eingesetzt nichts ausmachen…im Gegenteil…dringend essenziell

sind!
Und das wäre direkt nach dem Training! Und bei manchen sogar noch ca. 1-2 Std, vorher!!

Nach dem Motto ich brauche KH bei Stress/Training!
Ich brauche „Keine“ KH wenn ich auf dem Sofa liege!

Und die Sache mit der Psychologie…. ist sehr wichtig!
Um es einfach auszudrücken
..der wo abnehmen will der schafft es auch egal ob AD, MD oder low Fett usw.
Der es nicht will….der schafft es auch nicht! Egal was er macht!

So…ich gehe jetzt Dinkel-Nudeln mit Thunfisch und Gefro Soße essen!

DSG