Kuhmilchallergie (Milcheiweißallergie)
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Behandlung der Kuhmilchallergie
Eine ursächliche Therapie bei einer Nahrungsmittelallergie ist in der medizinischen Praxis bisher nicht möglich; die einzige Möglichkeit ist die vollständige Vermeidung des Allergens bei der Nahrungsaufnahme.
Grundsätzlich gilt: Die rechtzeitige, konsequente Ernährungsumstellung kann die bestehende Erkrankung verbessern und die Entwicklung weiterer Allergien und Spätschäden wie chronisches Asthma verhindern.
Seit einigen Jahren wird die sogenannte orale Immuntherapie mit Nahrungsmittelallergenen intensiv untersucht. Man versucht bei dieser Therapie, den Betroffenen mittels sehr kleiner Mengen des Allergens zu desensibilisieren, also schrittweise wieder an die Allergene zu gewöhnen. Obwohl viele der bisher durchgeführten Studien zur oralen Immuntherapie Erfolg zeigten, treten sehr häufig Nebenwirkungen während der Therapie auf. Daher wird die Therapie derzeit nur in kontrollierten klinischen Studien durchgeführt.
Ernährungsumstellung
Je nachdem, ob man auf Kasein oder auf Molkenproteine allergisch reagiert, müssen entweder alle oder nur bestimmte Milchprodukte gemieden werden.
Sind nur
Kaseine an der allergischen Reaktion beteiligt, muss auf Milch und daraus hergestellten Produkten aller Tierarten, also auch z.B. auf Ziegen-, Schaf- oder Stutenmilch, verzichtet werden. Manche Kaseinallergiker, die nicht so sensibel reagieren, können als Milchersatz mit Wasser verdünntes Schlagobers (mit mind. 30 Prozent Fett) verwenden. Auch Butter wird in manchen Fällen vertragen, da Obers und Butter einen geringeren Eiweißanteil aufweisen. Generell gilt: Je höher der Fettanteil des Milchproduktes, desto geringer der Eiweißanteil und somit der Anteil an Allergenen. Sehr sensible Kaseinallergiker müssen auch auf Obers und Butter verzichten.
Bei Kuhmilchallergie gegen
Molkeneiweiß ist die Reaktion auf Kuhmilch begrenzt, da das Molkeneiweiß kuhmilchspezifisch ist. Ausweichmöglichkeiten bieten Ziegen-, Schaf- oder Stutenmilch.
Soja kann als Alternative ungeeignet sein, da Milcheiweißallergiker in manchen Fällen auch darauf sensibel reagieren können. Da Milch- und Milchprodukte wichtige Kalziumlieferanten sind, können Milchallergiker als alternative Quelle etwa 1,5 Liter kalziumreiches Mineralwasser (mind. 500 Milligramm Kalzium/Liter) täglich konsumieren. Auch Mandelmilch sowie mit Kalzium angereicherte Hafer- und Reismilch sind gute Kalziumquellen. Zwar enthalten einige Gemüsesorten (z.B. Brokkoli), Hülsenfrüchte, Nüsse/Samen und Gartenkräuter nennenswerte Mengen an Kalzium, doch reichen sie in der Regel nicht aus, um den Tagesbedarf alleinig zu decken.
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