@el puma: Urteilskraft ist prima! Ein all zu großes Vertrauen in die eigene Urteilskraft ist allerdings schon der erstes wichtige Hinweis dafür, dass eben diese an einem schwerwiegenden Mangel leidet. Ein nicht zu unterschätzender Teil von Alltagserfahrungen, welche auf ach so großer Urteilsfähigkeit beruhen, sind bei Lichte betrachtet ziemlicher Unsinn. Und diesem Dillemma kann sich weder ein Mediziner noch ein Leistungssportler völlig entziehen. Richtig ist, dass Studienergebnisse keine endgültige Wahrheit produzieren und das Studien hinterfragt werden müssen und häufig auch qualitativ minderwertig sein können. Jedoch sind solche Studien um ein vielfaches strukturierter, objektivierbarer und nachprüfbarer als jede noch so glaubwürdig formulierte Erfahrung aus dem Leben von Person X (welche meist viel zu wenig Wissen mitbringt, um klare Einschätzungen vornehmen zu können). Wie mommst du denn auf die Idee, dass Alltagserfahrungen weniger fehleranfällig sein sollen? Selbst wenn die Studien Fehler haben, sind diese zumindest überprüfbar und können zur Diskussion gestellt werden.

Abgesehen davon: Wenn es hier einfach nur um subjektive Alltagserfahrungen geht, gibt es auch kaum einen Angriffspunkt für irgendeine Kritik - egal an welcher Person und welchem Statement. Wir können diese nämlich sowieso nicht überprüfen und objektivieren oder gar verallgemeinern - anything goes! Insofern wird hier ganz offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen. Folglich macht es auch keinen Sinn, jLoop oder mich oder wen auch immer zu kritisieren - im Prinzip wird der größte Teil der Diskussion damit aber sinnlos. Im Übrigen kannst du ruhig davon ausgehen, dass ich mich mit dem Thema auch nicht erst seit gestern auseinandersetze und auch den ein oder anderen Löffel Creatin im Munde hatte (auch wenn ich weder Mediziner noch ein besonders herausragender Sportler bin).

Zitat Zitat von el puma
Ich komme aus der Ära der "Ladephasen",und habe mir selbst immer eine Mathematik draus gemacht,wie auch in der restlichen Ernährung
Unter anderem führt genau das dazu, dass man nicht selten gegen die Wand läuft! Es ist völliger Unsinn aus irgendetwas eine Mathematik machen zu wollen. Genau so ein Verhalten zeugt nicht selten von Halbwissen und mangelnder Analytik! Es muss vielmehr darum gehen, wesentliche Prinzipien zu verstehen, um diese flexibel und vernünftig auf individuelle Gegebenheiten anpassen zu können. Von daher...

@stingthing... streite ich auch gar nicht darüber, ob eine Ladephase 2 oder 3 oder 5 Tage zu sein hat oder ob man 15 oder 20 oder 25g nimmt oder ob man die Dosis pro Tag reduziert. Das ist nämlich weitgehend Krümel*****rei! Es geht mir persönlich vielmehr um das Prinzip der Ladephase an sich. Von mir aus kann die auch nur 3 Tage sein. Andererseits wird der 4. oder 5. Tag auch nicht schaden. Und wer keinen Wert auf eine schnelle Sättigung legt, braucht natürlich auch gar keine Ladephase zu machen.

Zitat Zitat von stingthing
es geht vielmehr drum, dass eine Ladephase unnötig ist
Was als "unnötig" angesehen wird, solltest du schon dem jeweiligen Sportler selbst überlassen. Wenn Person X Wert darauf legt, dass die Creatinwirkung möglichst schnell und möglichst deutlich spürbar zu Tage tritt, ist eine Ladephase z.B. keineswegs unnötig.

Zitat Zitat von stingthing
Ich selbst vermeide auch übermäßigen Koffeingenuß bei Crea-Supplementation, aber pauschal würd ich mich da echt eher auf Aussagen langjähriger User verlassen, als auf irgendwelche Studien (bei denen häufig viele Parameter verschoben sind, wie Ausgangsstatus, Ernährung, Trainingsstand, etc.).
Fakt ist, dass die Konzentration im Muskel gleich ist!
Wie gesagt: Bezüglich der Koffeinfrage bin ich selbst auch sehr zurückhaltend. Was mir aber immer wieder missfällt, sind dahergelaufene Neunmalkluge, welche absolut keine Ahnung von der Materie haben aber dummdreist in die Welt setzen, dass dies alles nur ein "Mythos" sei und alle Leute, welche das Thema ansprechen eigentlich nur bekloppt sein müssen.

Zitat Zitat von stingthing
Gib mir Zeit und Geld und ich finanziere einige Studien, die belegen, dass ein hoher Creatininwert im Blut Nieren schädigt und leberbelastend ist. (gibt nämlich Anzeichen dafür)
Naja, kommt wohl auch darauf an, was man als "Anzeichen" gelten lässt. Dass eine 5tägige Ladephase irgendwelche relevanten Schädigungen hervorrufen soll (mal von Magen-Darmbeschwerden abgesehen), halte ich für sehr weit hergeholt. Wenn man unbedingt will, könnte man zudem durchaus "Anzeichen" für negative Effekte einer Creatinzufuhr an sich finden. Das ist nur eine Frage des jeweiligen Interpretationsstandpunktes.

Zitat Zitat von gaggeis
Schildere einfach meine meinung, erfahrung und das wissen aus meinem medizinstudium.Was nichts bedeuten soll!
Dennoch bleibe ich bei meiner meinung und gebe studien zu kreatin schon seit jahren keine all zu große bedeutung.
Vielleicht hättest du auch noch ein geisteswissenschaftliches Studium anhängen sollen, um deine ganz persönliche Erkenntnistheorie noch ein wenig besser reflektieren und hinterfragen zu können...