Nicht jeder Mensch mit diesen Symptomen hat ADS. Auslöser können auch bestimmte Formen von Depressionen, Psychosen, Drogenmißbrauch etc. sein.

Wichtig ist, dass die Symptome schon immer, spätestens seit etwa dem 6.-10. Lebensjahr existieren müssen, lediglich in einer anderen Erscheinungform.

Wichtigstes Symptom ist die Unfähigkeit, längere Zeit auf ein bestimmtes Thema zu fokussieren, also die Konzentration z.B. länger als wenige Sekunden bis Minuten auf eine bestimmte Sache oder einen bestimmten Gedankengang zu halten.

Typisch: Man liest ein Buch, was einen überhaupt nicht interessiert. Man muss es aber lesen (Beruf, Schule...). Man fängt also an zu lesen, liest, liest und liest... ist am Ende der Seite, und plötzlich fällt einem auf das man zwar die Buchstaben gelesen hat, aber den Inhalt garnicht wahrgenommen hat, stattdessen ist man in eigene Gedankengänge abgedriftet, hat draussen Vögel von draussen zwitschern hören oder grade bemerkt, dass man eigentlich auch die Fenster putzen könnte, weil sie gerade dreckig sind....

DAS IST ADS - im wesentlichen.

Die Reizoffenheit ist enorm - alle Reize werden mit gleicher Priorität aufgenommen, z.B. Geräusche, Bewegungen, Gerüche oder auch nur irgendein reiz. Während der "Gesunde" in Bruchteilen von Sekunden entscheidet, dass dies momentan nicht wichtig ist, nimmt der ADS-Betroffene diesen Reiz mit gleicher Priorität auf wie die Sache, die er eigentlich tun will - er kann also nicht zwischen wichtig und unwichtig entscheiden.

Weitere Symptome sind totales Chaos, Unorganisiertheit, soziale Bindungsunfähigkeit.

Möglich sind Depression, Zwangsstörungen und entwickelte Persönlichkeitsstörungen...

Wichtig ist jedoch, das viele ADS'ler auch hyperfokussieren können: Bei etwas, was sie besonders stark interessiert und motiviert, sind sie voll dabei und "arbeiten" mit atemberaubender Geschwindigkeit.

Weiteres typisches Merkmal: Impulsivität. Es kommt zu Stimmungsschwankungen und zahlreichen Ausrastern.

Das Verhalten im Straßenverkehr ist wie folgt: Die Sicherheit der Fahrzeugführung scheint mit höherer Geschwindigkeit zuzunehmen, während der Beifahrer wahrscheinlich schon im Stuhl zittert.

Ampeln, langsame Autofahrer, Staus oder alles, was einen aufhält, wird als quälendes Hinderniss wahrgenommen.

Etc. etc. etc... im Internet gibt es nicht wirklich gute Informationen zu ADS bei Erwachsenen. Empfehlenswert sind die Bücher
"ADS im Erwachsenenalter" von Krause/Krause und "Lass mich, doch verlaß mich nicht" von C. Neuhaus.

Gruß
fp