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Wo führt das hin? Drogenproblematik im BB
Hallo zusammen.
Erstmal vorweg: ich überlasse die Entscheidung zum stoffen jedem selbst, verurteile niemanden dafür, und respektiere auch unter Zuhilfenahme von derartigen Hilfsmitteln erreichtes, sofern diese nur als »Unterstützer« dienen.
ABER...
Kommt es nur mir so vor, oder häufen sich in den letzten Jahre die erheblichen gesundheitlichen Probleme und Todesfälle in unserem geliebten Sport?
Die Generation der Pros ca. ab Ende der 80er hat meiner Meinung nach dramatisch mehr schwerwiegende gesundheitliche Probleme als die davor aktiven.
Da sterben Leute hinter der Bühne, müssen zur Salzsäule erstarrt weggetragen werden. Andere sterben an multiplem Organversagen, oder treten bei Wettkämpfen mit grotesken Bewegungsstörungen und merkwürdig deformierten Körpern auf.
Die Probleme von Benazizza und Dillet hatten ja zumindest noch für eine Sensibilisierung bzgl. Diuretika geführt. Aber seither bin ich der Meinung stumpft alles immer mehr ab.
Off-Season Bilder lassen einen teils erschrecken und hinterlassen nicht dein Eindruck eines Wettkampfsportlers sondern den eines Krankenhauspatienten. Und das wird dann noch als »krasse Zuwächse« abgefeiert von einem TEIL der Fans denen offenbar die Gesundheit der Pros völlig egal ist.
Ob der jetzt nächste Woche stirbt und Frau und Kinder hinterlässt, EGAL. Hauptsache er hat mehr Masse draufgepackt.
Was passiert hier? Todesfälle oder schwerwiegende Erkrankungen werden heruntergespielt. Prädisposition hält auch in all zu offensichtlichen Fällen als Begründung her. Und eine gesunde Distanz, bzw. zumindest ein gespieltes Entsetzen wie bei den Radsportlern scheint hier gar nicht zu herrschen.
»Ach, wieder einer gestorben? Naja, kommen ja neue nach.«
Führt die pure Sensationsgier zu einer Gleichgültigkeit gegenüber den Einzelschicksalen?
Was passiert wenn beim nächsten Mr.O einer während des Posedown tot umfällt? Gäbe es Konsequenzen? Es erschrickt mich, aber ich denke: NEIN, es gäbe keine.
Es gäbe ein paar Schlagzeilen, ein paar Kommentare, ein paar Vorwürfe (ja, der war halt ein ganz schlimmer...) etc. aber doch höchstwahrscheinlich keine ernsten Konsequenzen, oder?
Und was sind das für Vorbilder für junge BB? Wenn das Thema Stoff derart offen und ohne jedes »Unrechtsbewusstsein« Teil der Sportart ist.
Wenn nicht hinter verschlossenen Türen getuschelt wird ob da nun einer stofft oder nicht, sondern Wettkämpfer mit Gyno Siege davontragen und die BB-Presse und Fans nur anmerken, dass diese optisch ein wenig gestört hat.
Mal ehrlich, bin ich der einzige den diese Gleichgültigkeit, diese Verharmlosung des stoffens und die Verseuchung nicht durch den Stoff, sondern die zugehörige Geisteshaltung auf den Sack geht?
Bin ich der einzige der das Pro-BB nicht mehr als Königsklasse unseres Sports, sondern vielmehr als Freakshow selbst aus Sicht eines BB mit Leib und Seele sieht?
Bin ich der einzige der in Athleten der Vergangenheit eher Vorbilder sieht als in den heutigen? Bin ich der einzige den der Gedanke an die verwandten Methoden anwidert? An das selbstverständliche Spritzen von Synthol als letzte Kosmetik, wenn das Programm aus Steroiden, Wachstumshormonen, Insulin etc. nicht ausreicht?
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Sportstudent/in
Ob der jetzt nächste Woche stirbt und Frau und Kinder hinterlässt, EGAL
Ehrlichgesagt, ja. Das Kind tut mir leid, keine Frage. Die Frau hingegen, sofern Sie ihren Mann wirklich geliebt hat, hat sich mit dem Thema Stoff auseinandergesetzt und wusste worauf sie sich da einlässt.
Zudem geschehen viel schrecklichere Dinge auf dieser Welt, als das mich ein solch selbstverschuldetes Schicksal tiefer berühren würde.
Ansonsten kann ich mit der Entwicklung des Profi BB gut leben. Natürlich ist es eine Freakshow, aber eine bei der ich mich nicht satt sehen kann. Zudem sind Profi BBs für mich keine Idole, auch wenn ich deren Leistung bewundere.
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Flex Leser
Bin ich der einzige der in Athleten der Vergangenheit eher Vorbilder sieht als in den heutigen?
Nö. Die meisten nehmen sich eher Oldschooler oder Wrestler als Vorbild.
Profisport, egal welcher außer vllt Schach oder Dart ist nunmal ungesund, weil die Belastungen auf den Körper extrem sind.
Führt die pure Sensationsgier zu einer Gleichgültigkeit gegenüber den Einzelschicksalen?
Ja, leider. Aber ich denke ehrlich gesagt nicht, dass diese ganze sich immer schneller werdende Spirale im Pro-BB durchbrochen werden kann, sprich ernsthafte Dopingtests gemacht werden, weil da viel zu viele Bereiche mitdrinhängen, ich sag nur Flex, Supplementverträge etc. etc. da gibts ja tausend Sachen. Und ich denke auch, dass da viele gar nicht wollen, das wäre ja ein massiver Rückschritt.
Okay, der liebe Joe könnte sie durchbrechen aber der wird wohl nicht willens sein.
Pro-BB von heute auf morgen komplett auf natural umstellen würde niemals gehen. Um den Sport offiziell natural zu halten, gibts halt Farce-Dopingtests.
Was allerdings wie ich finde mal ein Anfang wäre, wäre wirklich knallhart auf Diuretika zu testen. Wenn Weider das z.B. ernsthaft machen würde, dann würde er allen Athleten nen Gefallen tun indem er ihr Gesundheitsrisiko ein bisschen kleiner macht. Und der nächste Mr. Olympia müsste nicht gleich mit 30 kg weniger Muskeln gekrönt werden.
"Ich bin beim Berliner" John F. Kennedy 26.6.1963.
"Everybody loves free speech until you use free speech" John Bradshaw Layfield.
___VIP_des___
AthletikVereins
--RaWWalter--
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 Zitat von Die_City_Cobra
Nö. Die meisten nehmen sich eher Oldschooler oder Wrestler als Vorbild.
Profisport, egal welcher außer vllt Schach oder Dart ist nunmal ungesund, weil die Belastungen auf den Körper extrem sind.
Ich habe nie behauptet, dass Wettkampf-BB gesund sein soll. Aber es geht doch hier darum, dass Profi-BB mehr und mehr zur krankhaft verseuchten Freakshow verkommt, und das eben selbst in den Augen vieler Fans. Und das die Methoden offensichtlich immer mehr relativ kurzfristig Nebenwirkungen entfalten die drastischer sind als ein paar Pickel auf dem Rücken und ne Gyno.
Man muß sich doch bloß mal in der Szene umgucken wie der aktuelle Gesundheitszustand der 70er und early-80s Pros ist, und wie der viele Pros der späten 80er/90er und aktuell.
Und eine BB-Wettkampfbühne gefüllt mit Athleten wie Ray, Paris, Benfatto, Zane, Makkawy, Haidar etc. würde sicher nicht weniger Fans anlocken.
Klar, ein paar Massefreaks würden abwandern. Dafür würden viele "alte" Fans wiederkommen.
Und wenn ich dann immer diese bekloppten Ausreden höre man könne keinen Rückschritt machen...
Das sind doch nur dumme Ausreden. BB ist doch nicht nur Masse und die immer groteskere Ausformung eben dieser.
BB ist auch Posing, BB ist Ausstrahlung, BB ist Charisma.
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Mein Gott, du sprichst mir aus der Seele! So ein Diskussionsthema ist schon lange mal wieder überfällig!
Kann dir in wirklich jedem Wort vollständig zustimmen!
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Eisenbeißer/in
Ja, ich bin auch absolut der gleichen Meinung. Wenn wieder so Leute wie Schwarzenegger oder Oliva auf der Bühne beim Mr.O stehen würden, wär das echt ne geile Sache.
Aber so weit ich informiert bin, soll der Trend sowieso wieder in Richtung weniger Gewicht und dafür mehr Ausgewogenheit gehen.
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60-kg-Experte/in
[QUOTE=speckqualle
Bin ich der einzige der das Pro-BB nicht mehr als Königsklasse unseres Sports, sondern vielmehr als Freakshow selbst aus Sicht eines BB mit Leib und Seele sieht?
Bin ich der einzige der in Athleten der Vergangenheit eher Vorbilder sieht als in den heutigen? [/QUOTE]
Das sehe ich ähnlich wie du. Was ich nicht verstehe das Leute den Mr. Olympia gewinnen, die praktisch keine Tailie haben!!?? ( Cutler ) Oder der R. Coleman,
der hat eine verbaute Bauchmuskulatur und in entspanntem zustand einen Bauch wie ne schwangere Frau..... Aber jeder spricht nur von "mehr Masse". Es wäre schön wenn auf Sachen wie flacher Bauch, Symetrie, Muskelverhältniss ( die Beine von Cutler würden z.B. um einiges symetrischer, schöner aussehen wenn sie etwas schlanker wären) geachtet werden würde.
Der einzige im Pro der mich noch an das "old-school" BB erinnert ist Dennis Wolf, der schafft es bisher die heutige geforderte Masse kombiniert mit den "alten Werten" wie schmale Tailie und relativ flacher Bauch zu vereinen. Bin mal gespannt wohin die entwicklung geht.....
MfG
Andy
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Men`s Health Abonnent
Ganz deiner Meinung Speckqualle.
Das Motto " Get Big or die tryin" scheint sich leider immer mehr durchzusetzen!
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Das fängt doch schon in den Foren wie z.B. hier an.
Im zweitgrößten Topic geht´s um Stoff und Kuren.
Warum braucht man in einem öffentlichen Forum Anleitungen zum stoffen?
Daran sieht man doch schon das das Thema schon viel zu fest mit dem Sport verankert ist....was wirklich schade ist!
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Sportstudent/in
 Zitat von Black_Hand
Das fängt doch schon in den Foren wie z.B. hier an.
Im zweitgrößten Topic geht´s um Stoff und Kuren.
Warum braucht man in einem öffentlichen Forum Anleitungen zum stoffen?
Daran sieht man doch schon das das Thema schon viel zu fest mit dem Sport verankert ist....was wirklich schade ist!
ein forum sollte das tun, wofür es da ist: informationen geben. stoffen tun die meisten leute, die es vorhaben, so oder so. ist nur die frage, ob sie es "vernünftig" machen. also eben keine dianabol kur etc. . und wenn man sich durch solch ein unterforum zum stoffen verleitet fühlt: selbst schuld. sowas weg zu zensieren ist genauso blöd, wie gewaltvolle filme oder computerspiele zu verbieten, weil man den menschen als nicht mündig genug ansieht. und was profis angeht: so eine masse wird nicht von steroiden verursacht, sondern durch genetik. das ist so und war immer so. klar kommen da steroide zum einsatz, aber vermutlich nicht so viel, wie sich das manch einer hier vorstellt. anders ist es wohl kaum möglich, dass profis 20 jahre lang aktiv sind und immer noch gesund sind.
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